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bis 1499, Paula von Liebenstein 1534. In Folge der Nördlinger Schlacht setzte Abt Christoph von Maulbronn wieder eine Äbtissin ein, Eva Regina Springussin (Bernardini Epit. fastorum Lucellensium 154).

Das Kloster ging durch die Reformation ein, doch waren 1543 noch fünf Nonnen und zwei Novizen da. Im Jahr 1564 verzichtete die letzte Nonne Magdalene Schenkin von Winterstetten gegen ein Leibgeding auf ihr Recht und starb in Vaihingen.

In kirchenräthlichen Zeiten verwaltete allhier ein Kloster-Hofmeister die Einkünfte. Die Klostershofmeisterei stand unter dem Schirm des Oberamtmanns zu Bietigheim.

Von der K. Oberfinanzkammer, welcher diese Besitzung im Jahr 1806 incamerirt wurde, kam dieselbe im Jahr 1812 durch Tausch an die k. Hofdomänenkammer. Außer der Markung von Rechentshofen und seinem Besitz in den beiden Haslach hatte das Kl., welches nie zu großer Bedeutung gelangte und sich nur mühsam erhalten konnte, noch vereinzelte Besitzungen und Gerechtigkeiten, zum Theil freilich blos vorübergehend, im O.A. Vaihingen bei Ensingen, Horrheim, Leinfelden, Nußdorf, Ober- Unter-Riexingen, Sachsenheim (in Klein-Sachsenheim den Pfarrsatz), Sersheim, Vaihingen, im O.A. Besigheim bei Bietigheim, Gemmrigheim, Löchgau, Metterzimmern, sodann in andern angrenzenden Oberämtern bei Güglingen, Meimsheim, Heimerdingen, Höpfigheim, Illingen, und an ein paar benachbarten jetzt badischen Orten.

Im Jahr 1807 kam die hiesige protestantische Gemeinde von ihrer bisherigen Mutterkirche Klein-Sachsenheim hinweg als Filial zu Hohen-Haslach.


Horrheim,
Gemeinde II. Kl. mit 1502 Einw., wor. 13 Kath. Evang. Pfarrei. Die Kath. sind nach Stockheim eingepfarrt.

Am Fuß des Strombergs, wo das Metter-Thal aus dem Gebirge in das Flachland tritt und eine beträchtliche wiesenreiche Thalebene erhält, während die Thalgehänge sich beinahe ganz verlieren, liegt auf der rechten Seite des Flüßchens der ziemlich große, enge gebaute Ort, der beinahe ein regelmäßiges länglichtes Rechteck bildet und dem man auf den ersten Blick die ehemalige Stadt ansieht. Derselbe war mit Graben und Mauern umgeben, an denen Thürme standen, welche bis auf einen an der südwestlichen Ecke des

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0174.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)