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Wie gewöhnlich hatten auch mehrere Edelleute, insbesondere die Klöster Zwiefalten, und Offenhausen Güter und Gefälle zu Dettingen. Von Achalmischen und Urachischen Ministerialen, wurden schon im 12ten und 13ten Jahrhundert verschiedene Schenkungen zu Dettingen an Zwiefalten gemacht. Das Kloster Bebenhausen überließ 1290 einen Hof, der Herbertshof genannt, den es von Herbert von Homutweiler (Hammetweiler?) erhalten, dem Kloster Zwiefalten; 1360 übergiebt Otto von Baldeck sein Gut zu Tettingen in Schneckenhofen (Schneckenhofen heißt noch jetzt der obere Theil von D.) an die Frühmeß daselbst; 1385 erhielt das Kloster Denkendorf von Ulrich Kayb alle seine Rechte zu D.; 1390 verkaufte Agatha Spätin ihren Hof zu D. an Albrecht von Ingstetten; 1398 überläßt Frau Betha von Seeburg dem Grafen Eberhard von Würtemberg ihre Güter zu D. und Cappishäusern, und 1423 verkaufen Heinrich Pfäler und „seine ehliche Württen“ Engel Melchingerin, ihren Weingarten zu „Töttingen neben des Schaulers von Schneckenhofen Weingart“ an Hans Truchseß von Bichishausen, Vogt zu Urach, um 145 fl. Dieser Weinberg und die Gefälle daraus (die vierte Maß) kamen 1552 mit Bichishausen an die Grafschaft Helfenstein und nachher durch Erbschaft an Fürstenberg und es rühren daher die Fürstenbergischen Gefälle zu D. Es gab auch Herren von D., die vermuthlich Ministerialen der Grafen von Achalm waren. In Gesellschaft von solchen kommt in den Zwiefalter Annalen beym Jahr 1115 ein Landolph von D. und beym Jahr 1179 ein Bern von D. vor. S. Hülben und Sulger Ann. Zw. I. 52. 54. Aber andere sonst häufig vorkommende Herren von D. gingen allen Umständen nach unser D. nichts an.

Auch in kirchlicher Beziehung ist D. nicht unwichtig; seine Pfarrkirche gehörte von alten Zeiten her zu den bedeutendsten des Landes und wurde später Stiftskirche. Eine Zeit lang hatte D. sogar 2 Kirchen; die zweyte stand am obern Ende des Dorfs, in dem Garten neben dem Helferhause;

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_158.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)