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4. Figur.

Der Oberamts-Bezirk ist zwar, wie die Karte zeigt, besser als mancher andere gebildet; er ist jedoch fast dreimal so lang als breit, und daher nichts weniger, als abgerundet. Die Oberamtsstadt liegt so ziemlich in der Mitte, die entferntesten Orte davon sind die auf dem nordwestlichen Ende, – Pliezhausen, Mittelstatt, Bempflingen; sie liegen jedoch nicht mehr oder nicht viel mehr als 4 Stunden von der Oberamtsstadt entfernt. Ein Blick auf die Karte zeigt übrigens, daß ihrer Lage nach Pliezhausen besser dem Oberamte Tübingen, und Ehningen dem OA. Reutlingen, dagegen Grabenstetten und Erkenbrechtsweiler dem diesseitigen Oberamtsbezirke zugetheilt seyn würden. Man erkennt auch hier noch die Wirkungen der alten Herrschafts-Bezirke.


5. Bestandtheile.

Das Oberamt besteht durchgängig aus solchen Orten, welche von alten Zeiten her mit Landes- und Grund-Herrschaft zu Würtemberg, in den ältesten Zeiten aber zu den Grafschaften Urach und Achalm gehörten.


II. Geschichtliche Denkwürdigkeiten.

a. Frühere bürgerliche Verhältnisse; Bildung des Oberamts.

Wie nachher gezeigt werden wird, finden sich noch deutliche Spuren in dem Oberamts-Bezirke von dem ehemaligen Aufenthalte der Römer, aber an näheren Nachrichten von dem Zustande des Bezirks in jenen Zeiten mangelt es ganz. Wie wild es auch damals noch in dem Bezirke, besonders in dem engen Ermsthale, ausgesehen haben mag, so trafen ihn doch schon die Römer bewohnt an, wie ein unten angeführtes römisches Denkmal beweist. Die einzelnen Orte treten übrigens erst in späterer Zeit, jedoch immer noch sehr frühe, am frühesten einzelne Alporte, hervor. Trailfingen kommt zuerst, i. J. 756, Seeburg, das nach seinem ursprünglichen Umfang ebenfalls zum Gebirge zu rechnen ist,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 004. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_004.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)