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Pfarrhaus wurde der hiesige Stiftungsrath den 17. Juni 1872 vom k. Obertribunal abgewiesen.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Delkhofen, ein freundlicher, mit Obstbäumen umgebener Weiler, der 1/8 Stunde südlich von Deilingen theils in die Thalebene des Mühlbachs, theils etwas erhöht an der Deilingen-Wehinger Vicinalstraße hingebaut ist und sowohl die politischen, als auch die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse mit dem Mutterort gemein hat. Im Ort besteht die geräumige, im Rococostil erbaute St. Verena-Kapelle, ein Schulhaus, in welchem auch der Schulmeister seine Wohnung hat, ein Backhaus und ein Waschhaus. Trinkwasser ist hinreichend vorhanden.

Die geschichtlichen Beziehungen Delkhofens sind so ziemlich dieselben wie die Deilingens und daher meist schon bei der Geschichte des letzteren Ortes dargestellt. Zu erwähnen ist in dieser Hinsicht nur noch Folgendes. Hiesige Leute und Güter gehörten zum Kl. Beuron: die Vogtei über dieselben wurde im J. 1253 von Gr. Friedrich von Zollern übernommen, im J. 1303 jedoch von der Zollerischen Familie an das Bisthum Constanz verpfändet (vrgl. oben S. 222; in den Monum. Zolleran. 1, 112. 118 kann unter Ecklichoven und Äklikon nach S. 68 und nach der ganzen Zusammenstellung nur Delkhofen verstanden werden). Den 3. Jan. 1335 schenkte Gr. Rudolf (I.) von Hohenberg auf Bitte des Arnolds Tröstez von Dellicofen dessen Tochter, Hugen des Maiers eheliche Wirthin von Schwenningen, an das Kloster Stein am Rhein (Schmid Urkb. 313). – Einen Erblehenhof mit Gülten, Hellerzinsen u. s. w. besaß das Kloster Alpirsbach allhier.

Der den 28. Mai 1301 als Zeuge dreier Herrn von Sonthof genannte „Abrecht der Telkover, Burger von Rosinvelt“ (Schmid Urkb. 152) gehörte vielleicht einer hiesigen ortsadeligen Familie an.

Eine hiesige Mühle am Weiher ging von der Herrschaft Hohenberg schon am Ende des 15. Jahrhunderts zu Erblehen, dieselbe verlieh den 4. März 1578 Erzh. Ferdinand von Österreich an Hans Braun von Delkhofen als Lehensträger von Jakob Frei’s sel. Kindern. In sie sollten auch „alle die zu Hohenberg in dem Städtlein, die von Deulingen und Telckhofen und sonst alle die in dasselbe Kirchspiel gehören und darzu die von Schertzingen, Weyler und Raltzhausen, wie dann von alter Herkommen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0279.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)