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keine Messe lesen wollten (Stälin 3, 211), und wurden erst nach K. Ludwigs Tode am 31. Jan. 1348 für ihre Gefügigkeit gegen K. Karl IV. durch den Bischof Friedrich von Bamberg als päbstlichen Bevollmächtigten vom Banne losgesprochen. – Mit einem Herrn (Johann) von Klingenberg auf Hohentwiel, welcher bei K. Friedrichs Bruder, Herzog Lupolt dem Glorreichen von Österreich († 1326), sehr beliebt gewesen, kam die Stadt in langjährige Irrungen, nach des letzteren Tode aber ums J. 1330 fiel derselbe im Kampfe mit Rottweil (Joh. Vitoduranus 33. Crusius p. 3. l. 4. c. 7.). 1

An den wilden Verheerungszügen, in welchen sich in den JJ. 1376–78 die Herren einerseits, darunter die Gr. Eberhard der Greiner und Ulrich IV. von Württemberg, und die Städte andererseits befehdeten, nahm auch Rottweil mit anderen schwäbischen Reichsstädten Theil und stürmte mit ihnen Tuttlingen, worauf die Gefangenen theils nach Constanz, theils nach Rottweil gebracht wurden (Constanzer Chronik bei Mone Quell.-Samml. 1, 320. 322). Freilich traf die Stadt wie die mitverbündeten Städte die kaiserliche Acht, allein den 31. Mai 1377 befreiten sie K. Karl IV. und K. Wenzel aus derselben, gaben ihr einen vollkommenen Sühnebrief, worin sie ihr die Erneuerung ihrer Huld zusagten, und begnadigten sie auch sonst (s. oben), und das Ende dieser Kämpfe bewirkte endlich K. Karl IV. im Aug. 1378 zu Nürnberg durch eine Richtung zwischen dem Grafen Eberhard und den Städten überhaupt; der Graf mußte die Landvogtei Niederschwaben an den Herzog Friedrich von Bayern überlassen, worauf der letztere am 10. Okt. 1378 Rottweil und 12 anderen niederschwäbischen Städten eine Verschreibung ertheilte, daß er sie bei ihren Freiheiten und Rechten schirmen wolle, und ihm diese Städte „bis auf unseres gnädigen Herrn des Kaisers Widerrufen“ huldigten. Auch beim zweiten Städtekrieg von 1388 war Rottweiler Mannschaft betheiligt (v. Martens 83. 85.), doch wurde die Stadt zugleich mit 32 Genossinnen ihres Bundes den 3. März 1390 zu Kirchheim u. T. mit mehreren der Herren verglichen. Mit Gr. Eberhard dem Milden von Württemberg, mit welchem Rottweil den 7. Nov. 1394 wegen einer Reihe von Streitpunkten sich versöhnte (Ruckgaber 2b, 134 ff.), hielt dasselbe zusammen gegen die Schlegler, und hatte von den letzteren im Spätsommer 1395 einen Angriff zu bestehen, betheiligte sich darauf den 18. Dec. d. J. an dem zu Pforzheim zwischen dem Erzbischof von Mainz, dem Bischof von Speier, dem Pfalzgrafen Ruprecht II. und dem Markgrafen Bernhard von Baden mit dem Herzog Lupolt dem Dicken von Österreich, dem Gr.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0244.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)