und es übertreffen diese Oberämter mit Rottweil hierin sämtliche übrigen Bezirke des Landes.
Hinsichtlich der Verhältnißzahl der lebend geborenen und im ersten Lebensjahr wieder gestorbenen Kinder nimmt der Bezirk daher nach den vorliegenden Berechnungen gegenüber von anderen Oberämtern eine günstige Stellung ein, denn von 100 Lebendgeborenen starben
in der Periode | in Württemberg |
im Schwarzwaldkreis |
im Oberamt Rottweil. |
O.-Z. |
33,99 | 31,43 | 30,04 | 17 |
Nach der unten von Oberamtsarzt Dr. Rapp gegebenen Übersicht beträgt die Zahl der im 1. Lebensjahr Gestorbenen für die Periode 1853–71 auf 100 Lebendgeborene im Oberamt Rottweil 31,84. Über die Kindersterblichkeit in den einzelnen Gemeinden fehlen für die zuerst angeführten älteren 3 Perioden Zusammenstellungen und Berechnungen.
Wenn man aber nach der unten S. 94 u. 95 von Oberamtsarzt Dr. Rapp für den Zeitraum 1853–71 beigefügten Übersicht diejenigen 11 Gemeinden herausgreift, welche die größte Procentzahl im 1. Lebensjahr Gestorbener aufweisen und mit der Zahl der Geborenen vergleicht, so zeigt sich, daß 9 von diesen Gemeinden zugleich solche sind, welche in Beziehung auf die Zahl der Geborenen, in Vergleichung mit den übrigen Gemeinden des Oberamts, innerhalb der Ordnungsziffern 1–11 und 24–34 entweder sehr hohe oder sehr niedere Verhältnißzahlen zeigen.
Auch andere Zusammenstellungen und Berechnungen für das ganze Land liefern das gleiche Ergebniß, daß eine größere Kindersterblichkeit häufig mit sehr hohen, nicht selten aber auch mit sehr niederen Geburtsziffern verbunden ist.
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0082.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)