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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

dem Tode Zeisolphs von Adelsheim an das Bisthum heimgefallenen zum Schloß und Burgstall zu Orn gehörigen Unterthanen an das Stift Oehringen.

Friz von Neuenstein, gesessen zu Orn, wird genannt 1387.

1416 überließ Hans von Oren dem Oehringer Stift seine Güter und Gülten zu Ober-Orn, Höfen, Beckingen (in Harsberg), Heuholz, Nitzenklingen, Harsberg, Windischenbach, wogegen ihm und seiner Tochter, Dietrich von Pfedelbachs Ehefrau, von diesem der große und kleine Zehnten zu Pfedelbach zum Leibgeding verschrieben werden.

Die Herren von Orn (deren Wappen einen Eselskopf führte) kommen seit dem 13. Jahrhundert vor: Herold von Orn 1287, Ulricus de Oren, Canonicus in Oehringen, Albertus de Orn, Ulrich 1310, Rudgerus junior de Oren 1307, Heinrich von Orn und Berle seine eheliche Hausfrau.

Hedwig, Agnes und Felizia von Oren, Kloster-Jungfrauen in Scheftersheim 1328. Herold von Orn und seine Töchter Hiltburg und Petersen. Jungfrau Peters, genannt von Orn, gesessen zu Oringowe 1368. Margarethe, Nonne in Gnadenthal, 1368, Hans von Orn, Vogt zu Oehringen 1395, Hans und Herold von Orn 1416. Dieser Hans war es, welcher seine Güter an das Stift vergabte und der wohl der letzte männliche Sprosse des Hauses war.


Ober-Söllbach,


Gemeinde III. Klasse, 296 ev. Einw. – Dorf, Filial von Neuenstein.

Der ziemlich große, in die Länge etwas weitläufig gebaute Ort, liegt angenehm hinter Obstbäumen versteckt in dem ganz mäßig eingefurchten Söllbachthälchen, unfern des nördlichen Fußes der Waldenburger Berge und ist 11/2 Stunden von der westlich gelegenen Oberamtsstadt und 1/2 Stunde von dem nördlich gelegenen, kirchlichen Mutterort Neuenstein entfernt.

Das Schulhaus enthält ein Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters; die Schülerzahl beträgt derzeit 86.

Quellwasser ist hinreichend vorhanden und überdieß fließt der in den nahen Waldenburger Bergen entspringende Söllbach mitten durch den Ort; die Ufer desselben sind etwas sumpfig und machen den Ort feucht.

Ein guter Fahrweg ist vom Ort auf die Oehringen–Haller Staatsstraße angelegt.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 302. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0302.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)