Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Die Wiesen sind trocken und ertragen durchschnittlich 25–30 Centner Futter; ihre Preise bewegen sich von 200–300 fl. per Morgen.

Der Weinbau ist vor einigen Jahren vollends ganz abgegangen und die Obstzucht läßt noch manches zu wünschen übrig.

Die aus Laub- und Nadelhölzern bestehenden Waldungen sind in geringem Zustande und Eigenthum von Privaten.

In mittelmäßigem Zustande ist die Rindviehzucht und ganz unbedeutend die Schafzucht; eigentliche Schweinezucht wird nicht betrieben.

Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege siehe Tabelle III.

Etwa 1/8 Stunde nordöstlich vom Ort stand auf einer bewaldeten Bergspitze die sog. Günzburg, von der noch zwei kleine Gewölbe und zwei halbkreisförmige Wälle sichtbar sind.

Grundherr war Hohenlohe-Schillingsfürst-Waldenburg. Neben diesem hatte der Johanniterorden grundherrliche Rechte und die Nomination zur Pfarrei. Die Zehnten waren getheilt zwischen Hohenlohe-Waldenburg und dem Staate, als Rechtsnachfolger des Johanniterordens; ferner hatte die Pfarrei Zehnten und die Freiherren von Stetten Handlohn und Sterbfall zu beziehen. Die Baulast der Kirche ist streitig zwischen Hohenlohe-Waldenburg und der Pfarrgemeinde.

In dem Cod. hirsaug. wurden als Zeugen in der Schenkung Diemars von Röttingen 1103 genannt Udalricus und sein Bruder Hartheroch von Eskendal.

Anno 1278 schenkte Walther Schenk von Limpurg und seine Gemalin Elisabeth mit Einwilligung seines Sohnes Friderich und Brüder, das Patronatsrecht der Kirche von Eschenthal der Johanniterordens-Kommende in Hall, wobei er seine Mühle Unter-Limpurg als Pfand einsetzt.

Der Heilige von Eschenthal bekam Güter in Kupferzell 1408 durch Kauf von Anna Eberweinin, Wittwe Konrads Adelmann zu Neuenbronn, welche 1438 an Graf Kraft von Hohenlohe verkauft wurden.

Zu der Gemeinde gehört:

Einweiler (früher Auweiler), 1/4 Stunde südlich vom Mutterort, auf der Hochebene gelegen. Es waren früher 4 Bauernhöfe, jetzt bestehen nur noch drei, von denen einer 120 Morgen, der andere 80 Morgen und der dritte 40 Morgen Flächengehalt hat.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0209.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)