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Neubau. Über dem Eingang neben dem Thurm befinden sich 2 Wappen, das von Bautz und von Thumb (?) mit der Jahreszahl 1603. An der vorderen, südlichen Seite ist in der Höhe des zweiten Stocks ein Stein in die Mauer eingesetzt mit 3 Wappen (Stein, Bautz und Thumb). Darüber in einem runden Schild zwischen Voluten erblickt man ein todtes Kind mit der rund herumgehenden Umschrift: Das Kind nit eines Tags ist alt | der Thodt schleicht nach mit list und Gwalt. Darunter die Inschrift; Hans Wolf Capler von Oedheim genant Bautz. A. D. 1600. ren 1870. Auf den Vorsprüngen an dem nördlichen Giebel sitzen steinerne Kugeln.

Die auf Oedheimer Markung gelegenen Güter der Freiherrn von Bautz sind nicht arrondirt und liegen in größeren Parzellen zerstreut; die Gesammtfläche beträgt 213 Morgen.

Willenbach ist, wenn gleichbedeutend mit dem Willenheim (Heimwesen eines Willo), wo das Kloster Lorsch im Jahr 803 Güter erhielt, uralt. Den Zehnten hatte Kloster Schönthal. (Zinsbüchlein von 1489.) Die adelige Behausung daselbst stammt erst aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts.

? 803. Regintrud schenkt dem Kloster Lorsch zu ihrem Seelenheil 8 Tagwerk Acker im Neckargau in Willenheimer marca. Cod. Laur. 2469.

? 1251. Unter den Zeugen im Testament Konrads v. Dürn ist Cunradus de Wilenbach. W. F. 1847, S. 22. (Soll nach 5, 314 Weilbach bei Amorbach sein.)

1603. Hans Wolf Capler v. Oedheim erbaut zu W. eine adeliche Behausung; an deren Vorderseite befinden sich die Wappen des Erbauers und seiner beiden Frauen, Cordula Stein zum Klingenstein und Maria Thumbin v. Neuburg, verwitweten Lemblin. (Gef. Mitth. des Frhrn. v. Bautz.)

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 603. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0603.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)