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wie der Strohmaier (gewöhnlich der Schultheiß von Oedheim) die gedroschene Frucht in der Scheuer abtheilt – damals ca. 250 Malter jährlich für den Orden. Die 2 Seen fischte die Herrschaft alle 3 Jahre aus, was ca. 30 Gulden trug. Ebend. 172.

1687. Der Hoch- und Deutschmeister Ludwig Anton überläßt für 5800 Gulden Hrn. Joh. Esaias v. Riehle, Bürgermeister in Heilbronn, die zwei Höfe des Ordens, den Laudenbacher und Münchs-(Karmeliter?)-Hof sammt Markung, Gebäuden und 140 M. Frohnäckern, Schäferei-Weide, auch der niedern Obrigkeit und dem Recht Wein auszuschenken, frei von aller Schatzung, Beed, Dienst, Quartier, Accis, Umgelt etc. Die Besitzer sollen aber gegen Nießung von jährlich 2 Morgen Brennholz dem Orden je 200 Garben Roggen- und Dinkelstroh abgeben und zu den Weinbergen 40 Karren- oder 20 Wagenfuhren thun. Ebend.

1772. Obristlieutenant Joh. Fried. von Federking, welcher den Hof von Riehles Erben erworben, verkauft denselben für 90.000 Gulden und 100 Karolin Schlüsselgeld an die Stadt Heilbronn. Ebend. Jäger, Heilbr. 2, 263.

1777. Deutschorden, welcher den Verkauf hatte rückgängig machen wollen, verliert den langwierigen Prozeß beim Reichskammergericht. W. F. 5, 351.

1801. Okt. 25. Herzog Friedrich v. Württemberg gestattet den Mennoniten auf dem Lautenbacher Hof, Güter in seinen Landen pachtweise zu übernehmen. P. Stälin, Württ. Jahrb. 1868, S. 214.

1841. Langwierige Streitigkeiten zwischen der Gemeinde Oedheim und dem Besitzer von L. endigen mit einem Vertrag, welcher dem Hof ein eigenes Markungsrecht zuerkennt.

e) Willenbach, ein den Freiherren Capler von Oedheim, gen. Bautz, gehöriges Hofgut, liegt nordwestlich von Oedheim auf der Höhe zwischen Kocher und Jagst und bildet eine Theilgemeinde mit abgesonderter Markung. Die v. Bautzischen Güter, nahezu die ganze Willenbacher Markung außer 12 Morgen umfassend, enthalten 153,72 ha = 487 Morgen Äcker u. s. w. und 9,73 ha = 31 Morgen Wald, das sog. Bautzenwäldchen, zur linken der Straße von Oedheim nach Heuchlingen. Die Güter sind seit 1871 an die Zuckerfabrik Heilbronn verpachtet. Die Hofgebäude stehen einige hundert Schritte östlich von der Heuchlinger Straße in der Mitte der Linie von Oedheim nach Untergriesheim, und schließen, ein längliches Viereck bildend, einen Hof ein, in dem sich ein laufender Brunnen befindet. Das zweistockige Herrschaftshaus zeigt gegen Süden einen in 3 Abtheilungen aufsteigenden Volutengiebel, zum Theil noch mit Spitzsäulen auf den Vorsprüngen, auf dem First ein sitzender Löwe. An der Ostseite, die zum Theil wegen Baufälligkeit renovirt worden ist, steht ein Rundthurm, welcher eine steinerne Wendeltreppe enthält; der obere Theil des Thurms ist ebenfalls

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 602. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0602.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)