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Eigene Güter besitzt die Gemeinde circa 50 Morgen, welche an Ortsbürger verpachtet werden.

Die Viehzucht ist in gutem Zustande. Mastschweine, der gewöhnlichen Landrasse angehörig, kommen ziemlich häufig nach außen zum Verkauf. Das Fischrecht in der Schefflenz verpachtet die Gemeinde um circa 30 M. jährlich. Von Fischen kommen vor etwas Forellen, Barben und Weißfische.

Außer der Volksschule besteht auch eine Industrieschule.

An Stiftungen ist vorhanden: eine Heiligenstiftungspflege für kirchliche Zwecke und eine Familien-Armenstiftung von dem † Domkapitular Dr. Kieser in Freiburg, für Lehrgelder u. s. w. der zur Familie gehörigen Glieder.

Über die herrliche Aussicht, welche man von der Kapelle und vom Ilgenberg aus genießt, s. oben „Naturschönheiten.“

Höchstberg, umgedeutet aus altem Heches-Hecksbur d. h. Beuren, Bauernsitz eines Hecho, Heck, gehörte theils dem Kloster Komburg bei Hall (s. u. Ilgenberg), theils den Herren von Bieringen. Letztere verkauften ihren Theil 1396, Komburg den seinen, den es mit einem Berlichingischen Antheil vermehrt hatte, nach 1423 an den Deutschorden, während Komburg seine Zehntrechte mit dem Ilgenberg 1523 an die Gemmingen-Widdern veräußerte. Letzteren Theil erwarb die Gemeinde 1852.

Eine Kapelle zu Unserer Lieben Frauen mit einem Kaplan besaß H. beim Nußbaum (s. u.): das Dorf selber war nach Unter-Griesheim eingepfarrt, bis es 1705 einen Kaplan (Neher, Pers. Katal. 184), 1713 einen Pfarrer erhielt. Pfarrer: Ludw. Margert 1790. Jak. Röser 1802. Jak. Moosbrugger 1812. Paul Letzgus 1831. Alois Neß 1846. Rich. Eyth 1853. Xav. Buhl 1881. Das Filial Tiefenbach wird durch einen dort wohnhaften Vikar versehen.

1305. Kloster Komburg verkauft seinen Fronhof in Waldmühlbach der St. Peterspfründe in der Stiftskirche zu Mosbach und setzt alle seine Güter in Villa Hechesbur als Kaution ein. O.R. 11, 341.

1396. Heinrich v. Bieringen (OA. Künzelsau) und Adelheid v. Bloa (Blaubach, OA. Gerabronn) verkaufen an das Deutschordenshaus Horneck ihren Theil zu Heckspur sammt ihren eigenen Leuten daselbst, 8 Morgen Wiesen an der Schefflenz, unter der Grecken Gütern gelegen, und ihren Theil zu Bernbrunn – mit allen Rechten und Einkünften für 300 Gulden. W. F. 5, 342.

1413. Friedrich v. Berlichingen und seine Gemahlin Anna v. Rotenburg verpfänden ihr Gut zu Höchsperg an das Stift Wimpfen. Ebend.

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 403. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0403.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)