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Auch der Obstbau wird stark kultivirt und ist im Zunehmen begriffen. Es ist ein besonderer Baumwart aufgestellt.

Die Gemeinde besitzt 2400 Morgen Wald, vorherrschend Laubwaldungen, welche jährlich 48 Klafter und ca. 7500 St. Wellen ertragen. Der Erlös dieses Erträgnisses, ca. 2200 M. jährlich, fließt in die Gemeindekasse.

Auf der Weide laufen über den Winter ca. 160 Stück Bastardschafe, die vom Ortsschäfer gehalten werden. Das Weiderecht gehört der Gemeinde; sie bezieht dafür jährlich 400 M. Pacht, die Pferchnutzung erträgt 250 M.

Die Viehzucht ist weniger bedeutend und mehr im Abnehmen.

Märkte finden jährlich im Ort 2 statt, am 17. Mai und 30. November.

Die jährlichen Zinsen des Kirchen- und Schulfonds sowie der Armenpflege betragen 600 bis 700 M. Außerdem hat der Ort Antheil an der Gundelsheimer Hospitalstiftung.

Nennenswerthe Flurnamen: Schanzweinberge, Kapellenäcker, Maueräcker.

Eine hübsche Aussicht genießt man von dem unmittelbar über dem Dorf sich erhebenden Kayhberg.


Erlenbach = Ort am erlenbewachsenen Bach, war altes Reichsgut, das frühe an die ältesten Herren von Weinsberg kam und mit der Herrschaft Scheuerberg Weinsbergisch geblieben ist bis zu deren Übergang an Kurmainz 1335, von welchem sie 1484 durch Tausch an den Deutschorden kam. Stift Wimpfen, welchem nach seinem Todtenbuch ein Priester Richgowe hier einen Weinberg und einen Hof schenkte, Kloster Komburg, Kloster Ebrach bei Bamberg, die Nonnenklöster Gnadenthal, St. Clara in Heilbronn, Lichtenstern, ganz besonders aber das Kloster Schönthal mit einem eigenen Hof, dem sog. Mönchshof, hatten Güter, Zehnten und Einkünfte in E. In späterer Zeit sind auch Württemberg und die Grafschaft Limpurg (Reg. 1387) unter den Zehnt- und Giltberechtigten, während der Ebracher Antheil am Zehnten, sowie die Pfarrei vom Deutschorden erworben wurde.

E. stand mit Binswangen in einer gewissen Markgenossenschaft, beide hatten auch ein gemeinschaftliches Malefiz- und Hochgericht, an welches noch ein an der Kelter zu E. befindliches Halseisen erinnert. Nach dem Bauernkrieg sollen die Gemeinden

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 352. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0352.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)