Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nämlich Vdalricus filius Ruperti de Gretzingen juxta Dageluingen; dieser Ulrich beschenkte Kloster Hirschau mit Gütern in der Pfalz. (Cod. Hirsaug. 52. ed. Stuttg.) Walther von Grötzingen ist im Jahr 1181, Mai 18, in Eßlingen Zeuge in Kaiser Friedrichs I. Urkunde für Kloster Denkendorf und erscheint auch im Jahr 1191 in einer Kloster-Bebenhauser Urkunde. Heinricus nobilis de Grezingen kommt vor im Jahr 1270, Febr. 2, in einer Urkunde Heinrichs von Neuffen für Kloster Lorch.

Von den Herrn von Grötzingen kam der Ort an die von Bernhausen, vermuthlich durch Heirath; die nähern Umstände bleiben unbekannt; Guta von Grötzingen heißt die Wittwe Diepolds von Bernhausen in einer Eßlinger Spital-Urkunde von 1342 Mai 17 (worin sie dem Spital einen Weinberg in Mettingen vergabt); indeß hatte schon ein älterer Diepold von Bernhausen, wahrscheinlich des Vorigen Vater, eine Beziehung zu Grötzingen, indem er in der hiesigen Kirche im Jahr 1286 beerdigt wurde (s. oben). Der jüngere Diepold verkaufte 1337, Dec. 3, mit seinen Söhnen Werner, Diepold, Walther, Wolf, Diepold, Eberhard, Marquard und Konrad Burg und Stadt Grötzingen mit allem Zugehör und dem mehreren Theil des Kirchensatzes an Graf Ulrich von Württemberg für 5000 Pfund (Arch. Urk.); ein früherer Verkauf von 1335, wonach die Hälfte der Burg und Stadt sammt Zugehör für 2250 Pfund an den Grafen Rudolph von Hohenberg übergeben sollte (Orig. in Stuttgart), wurde rückgängig (Sattler, Topogr. 165). Rechte an dem Kirchensatz kaufte Württemberg noch im Jahr 1342, Febr. der Familie Bernhausen ab.

Der Kirchensatz ging zwar im Jahr 1445 durch Kauf an den Kirchheimer Spital über (Cleß C. 666), doch behielt Württemberg die Leihung der Kirche (Steinhofer 2, 876).

Güter und Gefällrechte hatten hier die Klöster Hirschau (1075 unter den an Kloster Hirschau zurückgegebenen Besitzungen erwähnt, 1341, 1387, 1401, 1453) und Denkendorf (Schmidlin, Beitr. 2, 70, Cleß C. 130), besonders auch der Spital in Eßlingen (laut dessen Lagerbuch von 1304); letzterer besaß allda ein ansehnliches Hofgut und wurde im Jahr 1397, Febr. 15, von Herzog Leopold von Österreich mit 11/2 Laienzehnten in Alt-Grötzingen belehnt (den andern Halbtheil empfingen von Kaiser Maximilian I. zu Lehen 1514, Nov. 13, Bernhard Majer und seine Brüder. Eßlinger Arch. Urk.).[1]

  1. Eine etwa 400 Jahre alte Kundschaft von dem damaligen Pfarrer Bader zu Grötzingen, sagt: daß G. ursprünglich ein Weiler gewesen, der in die Kirche zu Thailfingen gehört habe, und habe Altgrötzingen geheißen. Die Alten sagen, die Einwohner seyen wohlhabend gewesen und
Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_164.png&oldid=- (Version vom 22.6.2019)