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Am linken Aichufer, gleich oberhalb der Bombachmühle, stand eine jetzt längst zerstörte Burg;[1] die Höhe über derselben führt den Namen Hohsträß. Die Römerstraße (s. oben S. 109) zieht unter dem Namen Herweg durch einen kleinen südlichen Theil der Markung gegen Schlaitdorf. Der Name Mühlstetten 1/8 Stunde unterhalb des Ortes an der Aich deutet auf eine abgegangene Mühle oder einen Weiler.

In Aich hatte Kloster Adelberg laut Archivalurk. von 1297 einige Zinsleute und Kloster Hirschau im Jahre 1341 Besitzungen, welche es damals an die Schilling’sche Familie verlieh. Das begütertste Kloster aber war Denkendorf; dieses erkaufte unter anderem daselbst im Jahr 1360 die Kirche und den Kirchensatz um 320 Pfd. und besaß den Zehnten (s. oben), eine eigene Zehntscheuer, einen Widumhof und das Vogtrecht auf Gütern (Schmidlin Beitr. 2, 70. Cleß C. 129).

Am 22. Juni 1369 verkauften Benz Sperwer von Sperwerseck, ein Bürger von Reutlingen und sein Sohn Wernher Benz Sperwer an den Grafen Eberhard von Württemberg all ihr Gut zu Aich dem Dorf, ihre eigenen Leute, sie seyen zu Aich gesessen oder nicht, wann sie nur nach Aich gehören, mit Vogtei, Gericht und andern Zugehörden, auch der Mühlen, als ein freies Eigenthum, für 550 Pfd. Heller (Archivurk., Sattler Topogr. 165).

Im Jahr 1449 im Städtekrieg, wurde das Dorf in Asche gelegt (Steinhofer 2, 914).

In der ältesten Zeit hatte der Ort seinen eigenen Adel; diesem gehört an Wernher und sein Bruder Wolfram von Aich (Eichacha), welche zwischen den Jahren 1103–1109 das Kloster Hirschau mit Gütern bei Neckar-Tenzlingen beschenkten (Cod. Hirs. p. 47 ed. Stuttg.) und ist dieß das früheste Vorkommen dieses Dorfes. Am 23. April 1322 erscheint Albrecht von Aich, welchen damals Graf Eberhard von Landau mit einer Hube zu Enslingen belehnt (Archivurkunde).

Der Ort wurde früher E und Ech und Eich geschrieben. Über Kirchliches und das Edelgeschlecht des Ortes noch einige Archivalnotizen. Wernherus de E ist 1292 Kirchherr von Walddorf. Eberhard der Vogt von E wird 1297 mit dem Kloster Adelberg über das Vogtrecht von 3 Klosterhintersassen verglichen. Conrad von E stiftet 1319 in die Pfarrkirche eine eigene Messe und verzichtet

  1. Sie hieß Bonbach und war der Sitz der nachgenannten Edelleute von E. oder Aich. Die hienach zu erwähnende Urkunde von 1340 stellte Conrad „zu Bonbach“ aus. Im J. 1404 war hier noch ein Hof. Benz Kaib von der Mühle wird 1372 von Württemberg mit dem Göldlinsgut zu Bonbach bei Aich belehnt.
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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_138.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)