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3. Gewässer.

Der Flächengehalt sämmtlicher Gewässer im Oberamt, d. h. der Flüsse, Bäche und Teiche (letzterer nur 16/8 M.) beträgt 7537/8 M.


a. Quellen.

Es fehlt im Bezirk nirgends an gutem und hinreichendem Quellwasser, selbst der Alport Erkenbrechtsweiler hat zwei Quellbrunnen. Am reichsten hieran ist das Aichthal. Das vorzüglichste Wasser haben Balzholz, Kohlberg und Wolfschlugen. Frickenhausen und Linsenhofen stehen hierin zurück, und in Altdorf, Tischardt und dem obern Theil von Grafenberg tritt bisweilen einiger Mangel ein. Periodische oder sogenannte Hungerbrunnen will man in frühern Zeiten in Aich, Neuenhaus und Groß-Bettlingen beobachtet haben.

Ungeachtet der Liasschiefer, aus welchem die reichlichen Schwefelbrunnen der Alpnordseite quillen, den Bezirk quer durchzieht, so ist doch keine solche Quelle bis jetzt zu allgemeiner Kenntniß gekommen. Übrigens scheint eine nähere Beachtung der sogenannte Rautenbrunnen zu verdienen, ein lauliches Wasser, das im Tiefenbach aus einem Felsen zwischen dem Spital- und Bruder-Wald dringt, und welchem wenigstens früher eine gute Wirkung gegen die Krätze zugeschrieben wurde. — Sonst stehen beim Landvolk in einem gewissen Ansehen eine Quelle in Aich und der Wasenbrunnen bei Linsenhofen, s. d. Ortsbeschr.


b. Flüsse und Bäche.

Der Neckar durchströmt den Bezirk in nordöstlicher Richtung, nach der Flußbahn in einer Länge von 5,4 geom. Stunden von seinem Eintritt aus dem OA. Urach bei Mittelstadt, wo er auf 1/4 St. die Oberamtsgrenze bildet, bis zu seinem Austritt zwischen Unter-Boihingen und Köngen

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 012. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_012.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)