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2 geräumige Lehrzimmer und die große Wohnung des Schulmeisters.

Gutes Trinkwasser liefern hinlänglich 5 Pumpbrunnen.

Schildwirthschaften bestehen hier zwei.

Die übrigen Verhältnisse gleichen denen im Mutterorte.

f) Die untere Mühle, mit 3 Mahlgängen und einem Gerbgang, liegt 1/4 Stunde unterhalb Unter-Derdingen. Sämtliche Mühlwerke werden von der Kraich in Bewegung gesetzt.


Diefenbach,
Gemeinde III. Kl. mit 669 Einw., worunter keine Katholiken. a) Diefenbach, Pfarrdorf, 604 Einw., b) Burrein, Hof, 22 Einw., c) Füllmenbach, Hof, 37 Einw., d) Mettenbach, Hof, 6 Einw. – Ev. Pfarrei; 1 Stunde nordöstlich von Maulbronn gelegen.


Der Ort liegt ganz oben in dem noch wenig eingeschnittenen, gegen Süden ziehenden Metterthale; Obstbäumgärten umgeben ihn, hohe Pappeln stehen malerisch an dem durch die frischen Wiesen sich drängenden Bache, und schönbewaldete Hügel verschließen ringshin den weiter strebenden Blick. Von den Höhen selbst genießt man, besonders gegen Westen hin, freundliche Aussichten, namentlich vom Günsberg, der Neuhalde und auf der Höhe nördlich vom Füllmenbachhof. Diefenbach hat gutgehaltene Straßen, an denen hübsche, zum Theil ansehnliche, mit altem Holzbau errichtete Häuser stehen.

Die Kirche steht am südwestlichen Ende des Dorfs, auf dem großen, 1841 erweiterten Friedhof, über dessen hübsche Denkmäler Trauerweiden ihr grünes Gezweig wehmüthig herabhängen. Der alte sich an der Ostwand erhebende Thurm zeigt an der Südseite des ersten Stocks ein frühgothisches gefülltes Spitzbogenfenster, gegen Osten ein einfaches Kleeblattfenster; die Kirche selbst hat durch eine Sprosse getheilte Fenster mit geradem Kleeblattsturz. Am Südeingang ist das württembergische Wappen und die Jahreszahl 1621, ohne Zweifel das Jahr ihrer Wiedererbauung, angebracht. Im flachgedeckten Innern wird die Empore getragen von einer schönen steinernen Renaissancesäule, mit jonischem Kapitell und einer langen, am Schaft angebrachten Inschrift vom Jahr 1621. Links vom hohen halbrunden Triumphbogen ist ein Stein mit dem Lamm Gottes (wohl der alte Schlußstein des früheren Thurmgewölbes) eingemauert, auf der andern Seite das Wappen von Maulbronn. In den vier Ecken des Thurmes sieht man die Träger der früheren Gewölberippen, die vier Evangelistensymbole, angebracht. In die tonnengewölbte Sakristei führt eine Pforte mit tüchtig beschlagener Eichenholzthüre, und darüber ist eine Inschrifttafel, welche sagt, daß die Kirche im Jahr 1771

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0200.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)