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Ötisheim, Freudenstein, Schützingen, Zaisersweiher, Derdingen, Kieselbronn. Öschelbronn und Kieselbronn kamen 1810 an Baden; Flacht und Wimsheim wurden 1823 dem Dekanat Leonberg, Roßwag, Weißach und Mühlhausen 1828, Groß-Glattbach und Iptingen 1842 dem Dekanat Vaihingen zugetheilt.

Enzberg war Filial von Niefern (badisch) und wurde erst 1818 zu einer eigenen Pfarrei erhoben, der bis 1827 nur ein ständiger Pfarrverweser vorstand. Schmie, zuvor Filial von Lienzingen, hat seit 30. Januar 1845 einen ständigen Pfarrverweser. Sternenfels, ursprünglich Filial von Kürnbach, dann von Leonbronn, war bis 1664 beim Dekanat Güglingen, dann bis 1732 bei Brackenheim, bis 1811 wieder bei Güglingen; 1816 bekam es einen eigenen Pfarrverweser und wurde dem Dekanat Knittlingen zugetheilt; seit 1866 hat es einen Pfarrer.

Die Waldensergemeinden waren in kirchlicher Beziehung selbständig, nur über die äußeren Kirchenangelegenheiten führte die Waldenserdeputation zu Stuttgart die Aufsicht. 1809 kamen sie unter das damals gegründete, 1823 wieder aufgehobene reformirte Dekanat. Es bestanden im Bezirk ursprünglich vier solche Pfarreien: 1. Schönenberg mit Dürrmenz, Corrès und Sengach, wovon bald Dürrmenz der Hauptort wurde, bis durch Consistorialerlaß vom 7.–19. Sept. 1823 die dortige Waldenserpfarrei mit der deutschen vereinigt, Schönenberg und Corrès nach Ötisheim, Sengach nach Enzberg eingepfarrt wurden; 2. Groß-Villars mit Klein-Villars, welches seit 1826 zu Ölbronn gehört, und den Waldensern zu Gochsheim und Diefenbach bis 1795; 3. Pinache mit Serres; 4. Lucerne mit Neu-Bärenthal, welche in Folge des erwähnten Erlasses mit Wurmberg vereinigt wurden. Die noch bestehenden Pfarreien Pinache und Groß-Villars gehören seit 1823 zum Dekanat Knittlingen.

Die Katholiken von Maulbronn, Dürrmenz, Enzberg, Freudenstein, Illingen, Klein-Villars, Knittlingen, Lienzingen, Lomersheim, Ölbronn, Ötisheim sind nach Michaelsberg, Dekanats Neckarsulm, die von Derdingen und Sternenfels nach Stockheim, desselben Dekanats, die von Pinache und Wurmberg nach Weil der Stadt, Dekanats Stuttgart, eingepfarrt.


3. Besondere Schicksale.

Spuren von Verwüstung durch Krieg im früheren Mittelalter weist unsere Gegend in einigen Namen bald abgegangener Ortschaften auf (s. bei Eilfingen), wie in der Nachricht von der Verwilderung des Hofs Füllmenbach und des Orts, wo Maulbronn gegründet wurde. Später theilte fast der ganze Bezirk die Schicksale dieses Klosters (s. dessen Geschichte). Seine Unterthanen waren es, die in den Kriegen des 14. Jahrhunderts von Seiten der Städte und der Schlegler, sodann in den Streitigkeiten zwischen den beiden Schutzmächten

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0116.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)