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Die Baulast des Pfarrhauses theilt die Stiftungspflege mit dem Staate. - Mehrstetten gehört zu den ansehnlichsten und volkreichsten Orten des Oberamts. Die Einwohner werden sehr gelobt. Man vergleiche S. 51. 67. 69. 72. 75. 81. 84. 87. Der Gemeindehaushalt ist geordnet, und läßt baldige Schuldenbefreyung hoffen. S. 101. In die Kirche ist der Ort Sondernacht, Oberamts Ehingen, eingepfarrt. Der Ort hat ein gutes Schulhaus.

Der Besitz von Mehrstetten war in frühern Zeiten sehr getheilt, und häufigem Wechsel unterworfen. Hauptbesitzer waren immer Gundelfingen und Würtemberg. Die Obrigkeit hatte Würtemberg allein. Zur Herrschaft Hohengundelfingen gehörten 9 Falllehenhöfe und 2 Söldgütlein; sie wurden aber mit der Springenmühle zu Gundershofen und mit Gefällen daselbst und zu Sondernacht i. J. 1768 von Würtemberg gegen Güter und Rechte der Stiftungspflege Münsingen zu Dürrenstetten und 1609 fl. baar Geld von dem Baron von Landsee eingetauscht.

Ein Theil der Würt. Grundeigenthumsrechte rührt von Bertha von Seeburg her, von der Graf Eberhard i. J. 1396 Güter und Rechte daselbst gekauft hatte. 1562 kaufte auch Hz. Christoph Güter und Gefälle zu M. von dem Kloster Stein am Rhein. Zwey Höfe waren schon in ältern Zeiten Zugehör von Schiltzburg. S. Schiltzburg. Im J. 1484 (nicht 1382) übergibt Graf Eberhard der ältere dem Stift zu Dettingen den Zehnten von allen Neubrüchen zu Mehrstetten und Messingen, worüber die päpstliche Bestätigungsurkunde vom J. 1488 noch in dem Uracher Archiv zu finden ist.


35. Meidelstetten,

ein evang. Kirchd. auf der Alp, Filial von Bernloch 1/4 St. davon mit 258 (1823. 263) Einwohnern, C.A. Münsingen, F.A. Urach, R. Lichtenstein.

Den großen Zehnten bezieht das Cameralamt, zu 2/3,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen196.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)