Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

an die von Stotzingen, von diesen 1497 an die von Bubenhofen, von den Bubenhofen 1530 an die von Freyberg zu Öpfingen, und diese mußten sie im dreyßigjährigen Kriege ihrem Glaubiger, dem Oberst Keller-Schleitheim überlassen; Joh. Chr. von Freyberg, Bischof zu Augsburg, löste sie aber wieder ein, und brachte sie an seine, die Eisenbergische Linie, von der sie endlich i. Jahr 1751 für 300.000 fl. an Würtemberg verkauft wurde.

Zu dem Schlosse gehört ein ansehnliches Schloßgut, das gegenwärtig von dem Staate an die 4 Gemeinden der vormaligen Herrschaft Justingen verpachtet ist.

Der Schafhof, gleichfalls Staatsdomäne. Er besteht in einem großen Gebäude mit Wohnung und Nebengebäuden und ist mit den dazu gehörigen Wiesen ebenfalls an die 4 Gemeinden verliehen.

Der Schachenhof, ein herrschaftliches Maiereygut, 3/4 St. nördlich von dem Dorfe Justingen. Er enthält ein großes Wohngebäude nebst Wirthschaftsgebäuden, und ein Schafhaus mit Wohnung und Stall. Das Maiergut umfaßt 328 Morgen Äcker, 311/2 Morg. Wiesen und 21/2 Morg. Gärten, nach dem alten Meß, und genießt den Pferch von 600 Stck. der herrschaftlichen Schäferey. Bis 1822 war der Hof an einen Auswärtigen für 1360 fl. verpachtet; gegenwärtig ist er, wie das Schloßgut an die 4 Gemeinden der Herrschaft, ohne die Gebäude, für 875 fl. verliehen. Das Schafhaus gehört zur herrschaftlichen, jetzt der Anstalt zu Hohenheim überlassenen, Schäferey, der schon bemerkten spanischen Stammschäferey.

Die Schafweidegerechtigkeit gehörte ehemals in der ganzen Herrschaft dem Staate unter der Beschränkung, daß nicht mehr, als 1000 Stück aufgeschlagen werden dürfen. Bey der Verpachtung des Schloßguts an die 4 Gemeinden kam man aber über eine Erhöhung bis auf 1500 Stck. überein, dagegen wurde im Jahr 1820 den 4 Gemeinden das Schwafweiderecht auf der Markung Gundershofen aus Gnaden unentgeltlich

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen185.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)