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Der Staat bezieht auch von jeder Mähne 17 kr. 2 hl. Mähnengeld, ferner 11 Schl. 7 Si. 1 V. Vogthaber, und von jedem Einwohner jährlich 1 Schl. 4 Eck. Zollhaber.

Auingen gehört zu den vorzüglichen Orten des Oberamts. S. 99. Es ist auch einer der Hauptweberorte. Der Ort genießt auch den großen Vorzug, daß er keinen Wassermangel hat. Die Pfarrey wird von dem jeweiligen Helfer in Münsingen versehen; die Visitation wird von dem General-Superintendenten unmittelbar vorgenommen.

Auingen kommt schon frühzeitig vor. Im Jahr 1005 schenkt K. Heinrich II. dem in diesem Jahre von Hohentwiel nach Stein am Rhein versetzten Kloster unter Anderem auch seine Erbgüter zu Auingen, (Ufeningen schreibt die Urkunde)[1], die Güter hatten vorher dem kinderlos verstorbenen Herzog Burkhard von Schwaben und seiner Gemahlin Hadwig gehört, deren ganz Habe der König sich zugeeignet hatte.

Im Jahr 1497 empfangen die Brüder Veit und Hans die Späten den Laienzehnten zu Auingen von Würtemberg zu Lehen. Übrigens scheint Auingen schon von alten Zeiten her in besonders genauer Verbindung mit Münsingen gestanden zu haben; als die Münsinger nach dem dreyßigjährigen Kriege, 1654 ihre Stadtmauer, Thore und Graben erneuerten und dazu auch die Amtsorte anlegen wollten, widersetzte sich Urach, wohin Münsingen damals noch gehörte, mit der Behauptung, daß nur Auingen dazu beyzutragen habe. Während des dreyßigjährigen Kriegs wurde Auingen hart mitgenommen, 1645 waren alle Einwohner in die Stadt entwichen, wo sie sich noch 1647 aufhielten.

Im Jahr 1416 verkauft ein gewisser Diezo Scabinus de Awingen sein Gut Hochberg an Zwiefalten;[2] ob er aber


  1. Neugart Codex Diplom II. 20. Nr. 818
  2. Sulger Annal. Zwief. II. 22.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen120.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)