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Minute warten, bis man seinen Klang, als ob er in einen Kessel gefallen wäre, oben vernahm.“[1]

Gegenwärtig ist die Öffnung durch große Steinmassen gesperrt; läßt man kleinere Steine zwischen denselben abwärts fallen, so ist auch noch gegenwärtig in der Tiefe ein Fallen von Felsen zu Felsen hörbar. Mehrere, minder bedeutende Höhlen befinden sich in der Nähe, hauptsächlich aber auf Westerheimer Markung.

3) Ein zweytes Höllenloch findet sich in der Nähe von Justingen, es ist aber ohne Zweifel ein künstlicher Schacht. S. Bergbau.

4) Der hohle Stein, nicht weit von Feldstetten, eine Felsenhöhle, die einen Eingang von ungefähr 8 Fuß hoch und 15 – 20 Fuß breit hat, sich aber bald in enge Klüfte zusammenzieht.

5) Das Ottilienloch, westlich von Tapfen, eine Höhle, worin der Sage nach eine gewisse Ottilie, in Tapfen ein noch jezt gewöhnlicher Taufname, vor Nachstellungen sich verborgen haben solle. Es wird darin viel Mondmilch gefunden.

Die 6) Bettelmannshöhle im Lauterthale, Derneck gegenüber; sie hat einen sehr breiten und ungefähr mannshohen Eingang, der tief in das Gebirg hineinführt. Der Boden ist mit vielen Steintrümmern bedeckt. Boden und Decke laufen ziemlich parallel fort, im Hintergrunde enthält die Höhle viel Wasser, und verengt sich immer mehr. Die Seitenwände sind gegen 60 Schritt weit, von allem Tuffstein entblößt, und stellen sich queer durchbrochen, horizontal und auf beiden Seiten entsprechend geschichtet, dar.

7) Das Gerberloch, gleichfalls im Lauterthale, am südlichen, steilen, fast senkrechten Felsenabhang der Burghalde. Seine Öffnung gleicht einem hohen gothischen Thore; sie führt zu einer ungefähr 60 – 80 Fuß langen, 15 – 20 Fuß breiten und eben so hohen Halle mit Stalaktiten geziert. Am


  1. Beyträge zur Natur-Gesch. H. III. S. 12.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen036.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)