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Abt zu St. Dennys geschenkt hat,[1] sey unser Öthlingen. Die früheren politischen Verhältnisse von Öthlingen waren übrigens fast dieselben, wie die von Notzingen und Wellingen und hatten Ähnlichkeit mit denen von Lindorf. Wie dort die Vogtei von Aichelberg durch das Kloster Kirchheim erworben wurde, so erwarb es dieselbe hier von Teck. Mit Kirchheim gelangte auch dieser Ort an Württemberg. Die engere Verbindung, in welcher der Ort mit der Stadt gestanden, hat sich bis in die neueste Zeit durch die Abgabe der sogenannten Bürgergarben an den Stadtknecht erhalten. Nach dem Lagerbuche von 1560 waren noch beide Orte dahin gerichtbar; dasselbe setzt bei: „Öthlingen und Lindorf sind auch bei der Stadt Kirchheim und nit beim Amte.“ Die gutsherrlichen Rechte waren auch hier meist in den Händen der Edelleute von Kirchheim.

Im J. 1300 vermachte Hedwig die Känerin von Kirchheim dem Kl. Kirchheim eine Gülte aus ihrem Hofe zu Etelingen, und 1304 verkaufen die Brüder Simon und Conrad H. von Teck einem Eßlinger Bürger einen Weinberg. Ebendieselben verkaufen 1304 ihre von ihrem Vater ererbten Weingärten, der Alteberg genannt, zu Ö., an einen Bürger von Kirchheim um 90 Pfd. Hl. Kraft von Kirchheim macht 1304 seine hiesige Mühle dem Grafen Diepold von Aichelberg zu Lehen. Kraft der Käner verkauft 1307 jenem Kl. seinen Hof zu Aitlingen, und Friedrich der Suser eben demselben seinen Hof dahier, mit Hand und gutem Willen der H. Conrad und Ludwig v. Teck. Im J. 1326 vermacht Berthold Kraft von Kirchheim 2 Pfd. Hl. aus seinem Hofe dahier zu einem Seelgeräth und 1389 verkaufen 5 Gebrüder Rüß ihren Weinberg dem mehrgedachten Kloster. Berthold v. Kirchheim verkauft 1394 an einen Kirchheimer Bürger sein Gut „genannt Straiffengut, das da Lehen ist von meinem Herrn von Württemberg,“ um 50 Pfd. Hl., und 1461 eignet Graf Ulrich v. W. dem Ruff Gerlin genannt Koch zu Kirchheim dieses Gut, bestehend aus 22 Jauchert Ackers und 1 Tagwerk Wiesen, das er bisher von W. zu Mannlehen getragen hatte. Im J. 1454 besaß der Hospital Kirchheim einen Hof, genannt der Ziegelhof, den er nachmals an die Präsenz der Pfarrkirche verkaufte.

Es scheint, daß hier ein Ministerialengeschlecht saß und sich von dem Orte nannte. Nach Sulger (I. 148) schenkte

  1. S. Beat. Rhenan. rer. germ. S. 208.
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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_233.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)