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C. Stiftungs-Pflegen.

Das Vermögen der Stiftungen beträgt nach dem Stande des Etatsjahrs 1838/39 an baarem Geld und Capitalien 321.497 fl. mit Einschluß des Capitalwerths der Gefälle beiläufig 350.000 fl.; Schulden 0; Einkünfte 40.942 fl.; Ausgaben 38.698 fl. In dem Jahr 1820/21 u. f. hatten die Schulden noch 14.450 fl. betragen. Die reichsten Stiftungen besitzen Kirchheim und Holzmaden; beide sind im Verhältniß zu ihrer Bevölkerung sehr bedeutend. In den übrigen Gemeinden ist dagegen das Stiftungsvermögen nur gering.

Aus dieser Darstellung ergiebt sich, daß im Laufe der letzten zwanzig Jahre eine sehr große Schuldenlast, die auf den Körperschaften gelegen hatte, fast ganz getilgt, und daß gleichwohl sehr bedeutende Ausgaben für den Straßenbau, die Errichtung öffentlicher Gebäude, die Ablösung von Grundlasten und sonst für die Verbesserung polizeilicher Zustände bestritten worden sind; so, daß der bereits seit mehreren Jahren im Fortschreiten begriffene Wohlstand der Gemeinden und Stiftungen zu den besten Hoffnungen auch von der Zukunft berechtigt.


4. Cataster und Steuern.

Das Cataster des Oberamts, mit Einschluß der Grundherrschaften, beträgt von

Grundeigenthum   0.262.854 fl. 04 kr.
Gefällen 0.004.197 " 12 "
Gebäuden 2.768.004 "   "  "
Gewerben 0.005.985 " 28 "
Zusammen:      3.041.040 fl. 44 kr.

Die directe Steuer für das Jahr 1841/42 war an 2.000.000 fl.

Grundsteuer   21.472 fl.
Gefällsteuer 00.349 "
Gebäudesteuer 05.401 "
Gewerbesteuer 04.114 "
Zusammen:       31.336 fl.

Auf 1 Quadratmeile kommen somit an Steuern 8.592 fl. und auf eine Person 1 fl. 6 kr.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 095. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_095.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)