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Kunz von Böckingen von Heinrich Graf von Eberstein desgleichen, den 4. April 1431 Hans und Konrad Gebrüder von Böckingen von dem Grafen Bernhard von Eberstein 1/4 Vogtei und Gericht, Gülten, Güter und Leibeigene, den 10. Mai 1439 Konrad von Böckingen von dem Grafen Friedrich von Zweibrücken den Kirchensatz und Zehnten in Böckingen und Großgartach, am 19. Februar 1508 Eberhard von Böckingen von Graf Reinhard von Zweibrücken Kirchensatz und Zehnten in Böckingen und Großgartach. Mit diesem Eberhard erlosch das Geschlecht derer von Böckingen.

Schon vorher hatte von eben dieser Familie die Stadt Heilbronn den Ort fast ganz erworben. Diese Stadt erkaufte z. B. am 14. März 1342 drei Theile der Vogtei (Lehen von Württemberg) nebst vielem Zugehör von Johann von Böckingen (Jäger 1, 117), und am 16. Juni 1431 von Hans und Conrad Gebrüdern von Böckingen 1/4 Vogtei und Gericht, Gülten, Güter und Leibeigene. Zum Kirchensatz gelangte die Stadt erst 1736 (s. unten).

Im 15. Jahrhundert hatte Böckingen wie die anderen Heilbronner Dörfer, seinen reißigen Schultheißen, welcher Bürger (Patricier) sein und der Stadt mit einem Pferde dienen mußte, gegen eine Besoldung von 20 Gulden, 20 Malter Korn, ebenso viel Haber, 2 Morgen Wiesen und Brennholz.

Daneben macht sich auch manche geistliche Besitzung bemerklich, 1161 die des Klosters Odenheim, 1233 die des Stiftes Wimpfen, 1279 die des Klosters Schönthal, welches auch später noch eine Erwerbung machte u. a. m.

Im Jahr 1438 in der großen Fehde der Stadt Heilbronn mit Eberhard von Venningen und Erkinger Hofwart von Kirchheim und ihren Gesellen legten diese die Dörfer Böckingen und Frankenbach in Asche, erstachen Hansen Schellenberg, der Schultheiß in Böckingen war, und warfen Kindbetterinnen und kranke Leute aus ihren Betten, so daß viele im Felde starben. Burkhard von Sturmfeder zerstörte den Sonnenbrunnen.

Um dieselbe Zeit gab es viel Streit über die Gränze zwischen Klingenberg und Böckingen. Eberhard und Bernhard von Neipperg, jetzt Besitzer von Klingenberg, raubten Frauen und Mädchen aus Böckingen auf ihrer Markung als Pfänder, was blutige Gefechte der Heilbronner und Böckinger mit den Neippergern zur Folge hatte. Von den letzteren wurden viele erschlagen. Die Herrn v. Neipperg verlangten 1000 fl. Heilungs- und Atzungskosten. Ein Schiedsgericht

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_264.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)