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und schön eingerichtete Saylersche besondere Erwähnung, die gegenwärtig 2400 fl. jährl. Malzsteuer zahlt. Die übrigen Gewerbe sind: 12 Leinweber, 13 Schneider, 13 Schuhmacher, 2 Säckler, 1 Sattler, 3 Saifensieder, 2 Essigsieder, 4 Branntweinbrenner, 5 Küfer, 4 Wagner, 3 Maurer, 5 Zimmerleute, 1 Färber, 1 Hutmacher, 3 Hafner (die ihre Geschäfte schwunghaft betreiben, und ihre Fabrikate nach der Schweiz, Bayern und Österreich absetzen) und 1 Ziegler. Letzterer, mit Namen Scheerer, verfertigt aus feinem Thon 25-26.000 Stück feuerfeste Steine, womit er die inländischen Hüttenwerke und die bayrischen bei Immenstadt versieht. Aus dieser Hütte gehen alle Arten von Cylindern, Kesselsteinen, architektonischen Verzierungen etc. hervor, die einen immer größeren Ruf und immer weitere Verbreitung in das Inland und benachbarte Ausland erlangen.[1] Von Handelsgewerbenden bestehen ein Apotheker, vier Kaufleute, zwei Kleinhändler. Frachtfuhrleute giebt es mehrere. Die ehemalige Klostermühle ist 1837, da man ihre Wasserkraft zum Schmelzofen zog, eingegangen. Ein Krämermarkt, der jährlich einmal gehalten wird, ist nicht von Bedeutung. Ein Salzabstoßmagazin ist seit einiger Zeit in Königsbronn errichtet.

Ein Gemeindevermögen von 8000-10.000 fl. Kapitalien bildet sich für Königsbronn aus dem Überschuß der Verkaufs- über die Ankaufssumme für das 1833 erworbene Klosterhofgut. Sehr wichtig ist die Holzgerechtigkeit, welche auf 64 älteren Häusern in Königsbronn und Itzelberg ruht, vermöge der die Besitzer je vier Klafter Brennholz nebst Abholz und bei Neubauten und Reparaturen das nöthige Bauholz, oder dafür Brennholz im Werth des Bauholzes, aus den Staatswaldungen erhalten, wogegen auf diesen Häusern eine in Geld verwandelte Handfrohnpflicht lastet, deren Ablösung im Werk ist. Dem Staate zehent- und gültbar sind nur die alten Güter, nicht aber die 1833 neu acquirirte Markung. Abgelöst hat die Gesammtgemeinde: Gebäudeabgaben, Hundsthaler etc. 11 fl. 35 kr. jährl. Aufgehoben sind 16 fl. 8 kr. jährl. Gewerbezinse, aus dem Hirtenstab etc. In Unterhandlung ist die Ablösung des sogenannten Hausgenossengeldes.

Was nun die einzelnen Örtlichkeiten betrifft, so liegt Königsbronn 23/4 geom. Stunden nördlich von Heidenheim, an der nach Aalen führenden Staatsstraße, im Brenzthal, das eine kleine Stunde aufwärts unvermerkt in das Kocherthal übergeht. Der Ort, ein Marktflecken, zählt 1276 Einw. (worunter 14 Katholiken) in 160 Wohngebäuden, und ist der Sitz einer Hüttenverwaltung mit zwei

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_244.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Scheerers Verdienst wurde 1826 durch Ertheilung der silbernen Ehrenmedaille ausgezeichnet, s. landw. Corresp.-Bl. 1827. II. S. 186 ff.