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vieles auch aus dem Allgäu bezogen. Der Absatz geht in die Vereinsstaaten. — 4) L. Hartmann u. Comp., mechan. Baumwollenspinnerei, bestehend seit 1812, arbeitet mit unterschlächtiger Wasserkraft und 1800 Feinspindeln, beschäftigt 46 Personen, und setzt die Fabrikate in Württemberg und Bayern ab. — 5) Jakob Lotterer, Baumwollenweberei, beschäftigt c. 100 Handwebstühle auf dem Land, und 15 Spulerinnen, liefert schwarze und gefärbte Hals- und Sacktücher, Kleider- und Bettzeuge etc. und verschließt sie in die südlichen Zollvereinsstaaten. Das Garn wird größtentheils aus den Zollvereinsgebiet bezogen. — 6) Friedrich Wöhrle, Baumwollenweberei, beschäftigt gegen 40 Handwebstühle auf dem Lande, bezieht das Garn ebenfalls größtentheils aus dem Vereinsgebiet, und verschließt das Fabrikat (Hals- und Sacktücher, Kleider- und Bettzeuge etc.) in Württemberg und Bayern. — 7) G. Fr. Wiedenmann, Tuchfabrik, liefert Tücher nach Bayern und in die Schweiz, Filztuch für Papierfabriken, besonders nach Österreich und Schlesien, und bezieht außer inländischer, auch ungarische und sächsische Wolle. Damit ist eine nach neuester Construktion eingerichtete Spinnerei verbunden. Auch beschäftigt die Fabrik mehrere Lohnspinner. — 8) M. Rösch-Eisen, Tabacksfabrik, verfertigt Rauch- und Schnupftaback nebst Cigarren, bezieht ihre Rohstoffe aus der Pfalz, aus Holland, Bremen, auch aus Triest und Ungarn, und verschließt ihre Fabrikate im Inland, nach Bayern und in die Schweiz. — 9) Heinrich Völter u. Sohn, Papierfabrik,[1] arbeitet mit 30 Personen, und liefert alle Sorten Schreib- und Druckpapier. Der Absatz ist größtentheils auf das Inland beschränkt. Vier Holländer hier und vier in dem Beiwerk bei Giengen (s. Hermaringen) liefern den Zeug zu dem Papier, das auf einer Maschine verfertigt wird. Durch die Spannung der Brenz im Itzelberger See wird dieses mit Wasserkraft betriebene Werk oft sehr benachtheiligt. — 10) Wilhelm Scharpf, Webmaschinenfabrik und Messinggießerei, seit 1830, hat ihren Absatz nach Württemberg und Bayern. — 11) Karl Scheuermann, Strickgarn- und Seidewattfabrik, nach englischem System; Absatz in die Vereinsstaaten.

Der Katasteransatz dieser sämmtlichen Fabrikgeschäfte beträgt

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_128.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Schon 1618 rühmt Dr. Hornung diese Papiermühle als eine sehr frequente und vorzügliche. „Das best Schlangen- und Hirsch-Papyr Wird hie gemacht in der Refir.“ Nachdem sie im 30jährigen Krieg zerstört worden war, erfolgte ihre Wiederaufbauung erst 1696. Im J. 1821 brannte sie ab, und wurde im darauf folgenden Jahre neu hergestellt, 1830 aber aus einer gewöhnlichen Papiermühle in eine mechanische Papierfabrik mit moderner Einrichtung umgeschaffen.