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Beihülfe, welche Herzog Ulrich im Pfälzer Kriege dem Bayernherzog leistete (Heyd, Ulrich I. 97. 119); sie gelangte aber schon im J. 1519 bei Vertreibung Herzog Ulrichs wieder in fremde Hände, in die des schwäbischen Bundes, wurde im J. 1521 von dem Kaiser an die Stadt Ulm um 45.000 fl. verpfändet und von dieser den 12. Mai 1536 nach der Wiedereinsetzung Ulrichs nur ungerne und gegen bedeutende Gegengaben an Württemberg wieder zurückgestellt. (Sattler, Herzoge. 3, 81. 86.)

Noch waren die Burgen Falkenstein und Eselsburg nebst einer Anzahl von Leuten und Gütern in Dettingen und Heuchlingen rechbergisch; diese nebst ein Paar andern Besitzungen erkaufte von Conrad von Rechberg erst Herzog Ludwig von Württemberg um 79.275 fl. den 27. April 1593 (Orig. in Stuttg.). Noch später, im J. 1613, kam Brenz von den Güssen, im J. 1667 Oggenhausen von der Stadt Giengen an Württemberg.

Durch den 30jährigen Krieg erlitt das Haus Württemberg eine 14jährige Unterbrechung seines Besitzes, während welcher Zeit, seit dem 16. Okt. 1635, Churbayern die Herrschaft Heidenheim erhielt (Sattler 7, 137; vergl. auch 8, 102. 185. Beil. Nr. 42. 43. 45. 46). In den württembergischen Titel nahm die Worte „Herr zu Heidenheim" zuerst Herzog Friedrich I. auf, und das Wappen der Herrschaft Heidenheim (s. Heidenh. im topogr. Theile) fügte erst Herzog Eberhard Ludwig im J. 1708 dem älteren württembergischen bei.

Das jetzige Oberamt Heidenheim wurde im Anfang der königlichen Zeiten aus den S. 2. angeführten Bestandtheilen[1] gebildet. Zwar war im J. 1802 auch ein eigenes Oberamt Giengen (s. G.) geschaffen, allein schon im J. 1809 wurde dasselbe zu dem OA. Heidenheim geschlagen.

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_109.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Ein Paar altwürttembergische, zum Klosteramt Königsbronn gehörige Parzellen und Ortstheile (Parzelle Hesselschwang, Theil an Degenfeld und Oberkochen) wurden den neugebildeten Oberämtern Aalen und Gmünd zugetheilt.