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sowie die Schutzgelder, welche die comburgischen Hausgenossen in Hessenthal und Steinbach zu entrichten hatten, zu erwähnen. Sie sind seit 1820 und 1825 theils erloschen, theils aufgehoben. Das „Schießgeld“, welches die haller Unterthanen mit 12–24 kr. zu entrichten hatten und 1825 auch aufgehoben wurde, war eine Recognitionsgebühr für die Anwohnung bei der Milizmusterung. Über das alte Servitium des Vogtes in Thüngenthal siehe die Ortsbeschreibung. An Frohnen ist hauptsächlich der „gemeine Landdienst“ (Scheiterholzfuhren etc.) zu erwähnen, wobei eine ganze Mähne eine ganze Fuhr zu leisten hatte und der Bauherr (Vorstand des haller Bauamtes) entschied, ob der Dienst in Natur oder in Geld zu entrichten sey. Im letztern Falle hatte eine ganze Mähne (ein ganzes Gut) 4 fl., eine halbe Mähne 2 fl., und ein Handdienst 1 fl. zu entrichten. Diese „Landesdienstgelder“ traten 1780 allgemein an die Stelle der Naturalleistung und werden seit 1825 nicht mehr erhoben. Auf das 1825 gleichfalls aufgehobene „Grabengeld“ werden wir unten zurückkommen. Frohnen und Frohngelder bestehen in Folge des Gesetzes von 1836 auch da, wo der Adel hiezu berechtigt gewesen, nicht mehr. Jährliche Gülten, soweit solche außer jenen noch vorhanden, kommen seltener zur Ablösung. Eigenthümlich möchten folgende Abgaben seyn. Holz, 1 bis 4 Fuder, reichten Güter zu Bibersfeld; desgleichen Flachs 1 bis 6 Kloben. Ein Viertel eines Lammes kam auch in Bibersfeld und ein Lammsbauch in Brachbach vor. Gemästete Gänse waren an Martini ebenda und an Weihnachten in Eltershofen zu entrichten. In Brachbach und Raibach reichten Güter das Viertel des auf denselben wachsenden Obstes und Weines. In Hagenbach gültete ein Garten schon 1539 soviel an Birnen oder (nach dem Belieben des Gültherrn) Äpfeln, als zwei Bäume ertrugen. Zwei Höfe daselbst reichten außer der Fruchtgülte je ein Viertel Dinkel und Haber „für das Streichen.“ In Haagen hatten die Güter je einige Fuder

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0086.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)