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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

einigen Jahren Brandstellen und Überreste von verschiedenen Geräthen gefunden wurden. Eine neuerlich aufgefundene Urkunde, in welcher der Burgfriedensbezirk von Hornberg beschrieben ist, ergibt auch wirklich, daß an jener Stelle, nämlich da, wo der Weg von Mistlau auf den zwischen Lobenhausen und Kirchberg einmündet, früher ein Ort „der Hof, der da heißet zu dem Berg“ gestanden hat. Im Gültbuch von 1577 ist der Ort oder vielmehr die Markung Eberhardsberg benannt und bemerkt, dieselbe sey zur Zeit, als Kirchberg den oftgenannten Reichsstädten gehörte, von dem Kloster Anhausen zu diesem Amt erworben worden. Sie kam also 1562 mit Kirchberg an Hohenlohe. 1

Nachdem nun 1562, wie oben bemerkt, Hohenlohe wieder in den Besitz der Herrschaft Kirchberg gekommen, waren in den meisten der zugehörigen Orte noch viele andere Herren berechtigt und begütert. Das Meiste besaßen die Herren von Vellberg, deren, theils zu ihrer Veste Vellberg, theils zur Veste Leofels (die sie von 1468 bis zum Aussterben der Familie besessen hatten) gehörigen Besitzungen, so weit sie hohenlohe’sche Lehen waren, heim fielen, soweit sie dagegen Allodien waren, von den Eigenthumserben durch Hohenlohe erkauft wurden. Der erste Kauf erfolgte 1563 durch Graf Ludwig Casimir von Brigitte von Vellberg und ihren Gemahl Valentin von Berlichingen und umfaßte Gefälle (so weit sie nun noch hieher gehören), in den Orten Ruppertshofen, Dörrmenz, Lendsiedel, Hessenau, Liebesdorf, Steinach, Klein-Allmerspann und Seibotenberg; an Grundeigenthum: 3951/2 Morgen Wald in Steinloh, Oberloh, Bühl, Birkenlohe und zu Engelhofen, den Hof zu Hessenau, die Leihung des halben Theils beider Pfarreien zu Lendsiedel und Gaggstatt, auch Caplaneien zu Beimbach und Mistlau, den großen und kleinen Zehenten zu Nieder-Winden und Klein-Brettheim, 2/3 an solchem in Dörrmenz und den Bubenzehenten daselbst, den Zehenten von dem Höflein in Dünsbach und den halben Zehenten in Hessenau zusammen für 35.753 fl. Die zweite Erwerbung fiel in das Jahr 1615, in welchem Magdalena von Absperg an Graf Philipp Ernst für 17.971 fl. ihre Gefällrechte in Lendsiedel, Hessenau, Lobenhausen, Seibothenberg, Diemboth und Leofels, die Hälfte an dem Zehenten zu Hessenau und den dortigen Zehenten an der großen Birken, den Kirchweihschutz zu Lendsiedel, Gaggstatt und in Hessenau ihren Antheil, ein Viertel an dem Patronatrecht und am Kirchensatz und der Schulbestellung zu Lendsiedel und Gaggstatt mit den Caplaneien zu Beimbach, Mistlau und ein Holz im Bühl etc. verkaufte. Endlich wurden im Jahr 1616 von den Vormündern des Veit von Absberg ebenfalls an Philipp Ernst von

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0255.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)