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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Auf den Gemeindebezirk fällt ein „Olmüschell“ genannter abgegangener Ort, noch 1570 in der Liste der zur niederstetter Cent angesprochenen Orte vorkommend; die Stelle wo er stand, ist nicht mehr bekannt. Weiter ist ganz abgegangen die zuvor erwähnte, wahrscheinlich auf dem höchsten Punkt zwischen Schrotzberg und Könbronn gestandene, Schrotsburg. Von ihr geben bloß die noch auf jener Stelle befindlichen Wälle, Gräben und die unter der Oberfläche noch vorhandenen Grundmauern Kunde.

Die Kirche, ein imposantes, geräumiges Gebäude, von gefälligen Verhältnissen, wurde 1615 neu erbaut, von der alten Kirche blieb der schöne Thurm stehen welcher nur ausgebessert und mit einem Kuppeldach versehen wurde. An Denkmalen des Alterthums finden sich Theile eines Hochaltars mit Ölgemälden, worunter namentlich ein Abendmahl von guter Arbeit, und Grabsteine einiger Herren von Berlichingen. Das schöne und geräumige Pfarrhaus wurde 1788, das Schulhaus 1781 erbaut und letzteres 1835 erweitert und zugleich eine besondere Wohnung für den Schullehrer erworben. Der Pfarrsprengel ist zusammengesetzt aus den Orten Krailshausen mit Reupoldsroth, Kreuzfeld, Kälberbach und Könbronn. Krailshausen, Kreuzfeld und Reupoldsroth waren bis 1748 Bestandtheile der Parochie Wildenthierbach. Auch war Kälberbach von 1531 an ausgeschieden, indem es sich in diesem Jahr, also früher als Schrotzberg der Reformation anschließend, dem Sprengel von Schmalfelden einverleiben ließ und von da erst im Jahr 1817 aus Anlaß der Aufhebung der, bis zur Reformation dort bestandenen Caplanei wieder getrennt wurde. Die Überweisung von Krailshausen, Kreuzfeld und Reupoldsroth im Reichsstadt rothenburgischen Gebiet aus der Pfarrei Wildenthierbach veranlaßten die vorgekommenen vielen kirchlichen Streitigkeiten zwischen den beiderseitigen Behörden. Außerdem war hier früher, wahrscheinlich von dem ehemaligen Kloster Kreuzfeld (s. unten) herrührend, eine Capelle, in welcher jedoch jährlich nur einmal, an der Kirchweihe, Gottesdienst gehalten werden durfte. Seit etwa 20 Jahren ist dieses Gebäude ganz abgegangen nach dem seit 1748 auch der bemerkte Gottesdienst aufgehört hatte. Die Reformation wurde in Schrotzberg 1571 vollendet.

Die Schulgemeinde begreift Schrotzberg, Könbronn, Kälberbach, Sigisweiler und Zell in sich. Die Schule hat 2 Lehrer. Die Ernennung derselben und die des Geistlichen steht dem Fürsten von Hohenlohe-Oehringen zu, dem auch die Baulast an der Kirche zu Schrotzberg und am Pfarrhaus daselbst obliegt. Das Rathhaus hat die Gemeinde zu erhalten. Der Begräbnißplatz liegt außerhalb des Orts und ist durch eine Umpflanzung mit Pappeln und

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0209.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)