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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

schon 1365 mehrere Mühlen und das Ladamt in Haltenbergstetten von Ulrich an sich gebracht hatte. Da bis dahin von dem bewilligten Stadtrecht kein Gebrauch gemacht worden, so ließ sich der neue Besitzer Götz 1367 dasselbe von Kaiser Karl IV. erneuern. Während Götz im Besitz war, verschaffte er seiner Hausfrau Anna 8000 Pfund Heller zur Widerlegung und Heimsteuer, und 2000 Pfund zur Morgengabe auf Veste und Stadt Halmarstetten an der Vorbach den 10. Juni 1369. Zu dieser Zeit erscheint auch zweimal, 1367 und 1373, ein Conrad von Hohenlohe zu Haltenbergstetten, Bruder des Ulrich von Brauneck, wahrscheinlich derselbe, dessen Gemahlin Anna von Hohenlohe in zweiter Ehe 1402 den Conrad von Weinsberg ehelichte und der 1405 die Güter und Zehenten ansprach, welche die Linie Hohenlohe, wie wir weiter unten sehen werden, neben der Linie Speckfeld besessen hatte. Auf Götz von Hohenlohe-Speckfeld folgte sein Sohn Johann, der bald nachher, 1406, an das Bisthum Würzburg seinen Antheil an Kitzingen und die Burgen Landsburg, Hornburg und Jagstberg, gegen Aufhebung des bis dahin gegen das Bisthum bestandenen Pfandnexus verkaufte und Haltenbergstetten und Golnhofen wieder als freies Eigenthum mit Ausnahme des „werentlichen – als wirzburgisches Mannlehen zugleich anerkannten – Panns“ zurück erhielt. Hienach konnte Johann, der Letzte seiner Linie, bei seinem 1412 erfolgten Tod diese Besitzung an seine zwei Schwestern vererben. Die ältere, Anna, war vermählt an Graf Lienhardt von Castell und die zweite, Elisabeth, an Schenk Friedrich von Limpurg. Sie empfingen bei der, 1413[b 1] in Mergentheim schiedsgerichtlich vorgegangenen[b 2][s 1] Theilung, gemeinschaftlich Haltenbergstetten und 2/3 der Mannlehen, welche Johann bei dem Verkauf an Würzburg vorbehalten hatte, während das weitere 1/3 dem Herrn Albrecht von Hohenlohe von der Linie Hohenlohe zufiel. Hier ist übrigens zu bemerken, daß der Linie Hohenlohe Theile am großen, kleinen und Wein-Zehenten, und einige sonstige Rechte zuvor schon hier zugestanden hatten, und von ihr 1350 an Rüdiger Lesch in Mergentheim, 1390 an Seifried Häuptlein in Rothenburg, 1393 von Ulrich zu Hohenlohe 1/3 des Weinzehentens an Waiprecht von Wolmershausen und 1430 von Kraft von Hohenlohe an Burkhard von Wolmershausen verliehen wurde. Später belehnte Hohenlohe die Herren von Rosenberg mit 1/3 des Wein- und kleinen Zehenten, 1641 wurde dasselbe an Hatzfeld eigenthümlich überlassen. Die Erben des Johann blieben aber nicht im Besitz. Schon 1415 verkaufte Limpurg seine Hälfte an Cunz von Rosenberg zu Boxberg um 1500 rhein. Goldgulden (Prescher, Limpurg II., 385) und Castell seinen Antheil an Erkinger von Sinsheim. Diese


Berichtigungen

  1. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314: S. 178. L. 17. und 18. 1413 für 1403 und vorgegangenen statt vorangegangenen.
  2. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314: S. 178. L. 17. und 18. 1413 für 1403 und vorgegangenen statt vorangegangenen.

Anmerkungen Wikisource

  1. Die Korrektur muss wohl S. 178. L. 17. und 18. von unten lauten.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0178.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)