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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

e. Hechelein, früher Hegelein, Hägelein und zum Hegen, Weiler mit 40 evang. Einwohnern liegt 1/4 St. nördlich von Leutzendorf. 1/3 des Zehenten gehörte bis 1802 zum Stift Neumünster in Würzburg, 1/3 dem Hospital in Rothenburg und 1/3 Privaten in dieser Reichsstadt. 1389 verkaufen Hans und Friedrich von Rothenburg Gebrüder den Zehenten hier an Götz Stalldorf, Bürger in Rothenburg.

f. Klein-Bärenweiler, früher Klein-Berenweiler, Weiler mit 111 evang. Einwohnern, 3/4 St. von Leutzendorf gegen Schmalfelden, wohin es gepfarrt ist, gelegen. Der große und kleine Zehente gehört zu 2/3 dem Rentamtmann Rösler[b 1] in Rothenburg und zu 1/3 der Pfarrei Schmalfelden und von einem besondern Distrikt dieser ganz. Den Neubruchzehenten bezieht der Staat, Heuzehente wird keiner gegeben. Unter den Gefällberechtigten sind der Fürst zu Hohenlohe-Langenburg und viele Privaten zu Rothenburg etc.

Die Gefälle, welche der Johanniterorden hier besaß, wurden von den Ordensbrüdern Heinrich von Remse und Conrad von Klepsheim, der Pitanz des Hauses Rothenburg, zu ihrem Seelenheil 1354 vermacht (Langs Reg.). Der Ort war übrigens Rothenburg nicht mit allen Rechten zuständig, vier Lehenleute der Pfarrei Hausen waren der vogteilichen Obrigkeit des ansbachischen Kastenamts Insingen und 1 Einwohner der Johanniter-Commende zu Rothenburg unterworfen.

g. Spindelbach, Weiler mit 64 evang. Einwohnern, 1/2 St. nördlich von Leutzendorf gelegen. Am Zehenten hatte früher Würzburg 1/3, Rothenburg 1/3 und das ansbachische Kastenamt Insingen 1/3 Theil, dieser letztere Theil ging durch Vertrag 1702 ebenfalls an Rothenburg über. Gegenwärtig gehört 1/3 dem Staat und 2/3 der Gemeinde. Gefällherren sind verschiedene Privaten zu Rothenburg. Im J. 1525 wurde der Ort durch Adam von Thüngen geplündert.

h. Standorf, Weiler mit 54 evang. Einwohnern, eine Viertelstunde von Leutzendorf gegen Gammesfeld gelegen. Bis 1802 stand vom Zehenten 1/3 Würzburg, 1/3 der Pfarrei Leutzendorf und 1/3 dem Steueramt Rothenburg zu; jetzt besitzt der Staat 1/3 und die Ortsgemeinde 2/3.

1317 verkaufte Seifried, Ritter de Brunenkaz sein Gut zu Standorf dem Hospital in Rothenburg. 1399 stiftete Heinrich von Rothenburg, zu Schrotzberg gesessen, 1/3 des Zehentens zu Standorf in die Pfarrei Leutzendorf, unter der Bedingung, daß ihn ein jeweiliger Pfarrer daselbst genieße. 1477 verkauften die Erben der Else von Reifenberg 1/3 des Zehentens an das


Berichtigungen

  1. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314: S. 167. L. 11. l. Rösler.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0167.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)