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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Besitzungen erworben zu haben, denn schon 1463 findet sich, daß Graf Kraft von Hohenlohe zugleich mit dem Schloß Amlishagen einen Hof in Blobach an Burkhard von Wollmershausen verlieh, und 1472 die Belehnung mit diesem Hof und mit dem Fischwasser Blobach von Graf Albrecht von Hohenlohe erfolgte. Im J. 1717 kam der Hof an die von Holz und Klengel, von welchen erstere Familie im Jahr 1801 letztmals damit belehnt wurde. Vom großen Zehenten stand bis zu Ende des vorigen Jahrhunderts 1/3 dem Stift Neumünster, 1/3 dem werdeckischen Amt Bemberg und das weitere neumünsterische 1/3 dem Pfarrer in Blaufelden zu. Vom kleinen Zehenten gehörten 2/3 zum Amt Werdeck und 1/3 dem Stift Neumünster. Ersteres hatte ihn aber dem Pfarrer in Blaufelden und letzteres dem zu Michelbach an der Heide zugewiesen. Unterthanen aber hatte hier Brandenburg zu den Ämtern Werdeck und Bemberg 8, davon 5 zur Pfarrei Blaufelden, 1 zur Pfarrei Michelbach und 1 zur Kirche Wiesenbach lehenbar; Amlishagen 12, der Hospital Rothenburg 3, Hohenlohe-Kirchberg 1. Die niedere Obrigkeit übten diese Lehenherrn gemeinschaftlich aus; die hohe Obrigkeit aber stand dem Fürstenthum Brandenburg-Ansbach, und zunächst dessen Fraischamt Werdeck zu; doch war sie in Betreff der amlishagen’schen Unterthanen bis 1708 an die Familie Wolmershausen verliehen (s. Werdeck und Amlishagen). – Auch das St. Gumprechtsstift in Ansbach hatte noch 1601 hier einen Unterthanen auf einem Erblehen sitzen. Die Hohenlohe zum Amt Kirchberg zuständigen Rechte kamen 1796 an Preußen.

c. Niederweiler, Weiler von 33 Einwohnern, worunter 1 Katholik, 5/8 Stunden von Blaufelden an der Straße nach Schrotzberg in einer unbedeutenden Niederung gelegen, ist ein Filial von Blaufelden. Unter der Oberherrschaft von Ansbach gehörte es dem deutschen Orden. Im Jahr 1806 kam es unter bayerische und 1810 unter württembergische Hoheit. Vom großen Zehenten gehörten 2/3 zur Pfarrei Schrotzberg, 1/3 dem Stift Neumünster. Dieses letztere 1/3 hat in neuerer Zeit der Staat erworben.


6. Gemeinde Brettheim,
bestehend aus 4 Parcellen mit 905 Einwohnern.

Brettheim mit dem größeren Theil des Gemeindebezirks liegt in der hier am Ende der Ausläufer des Keupergebirgs befindlichen Niederung, aus der das Brettachflüßchen seinen Ursprung nimmt. Sämmtliche Parcellen sind reichlich mit Quellwasser versehen; von fließenden Wassern aber findet sich blos die Brettach, die bei Elpershofen in den Jagstfluß ausmündet. Im Gemeindebezirk

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0126.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)