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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

eine vorhanden bei Hornberg, und Fuhrten finden sich überall, wo es die Verbindung mit den Feldern fordert.

An Fischen ist der Fluß nicht arm, wohl aber an Krebsen (s. unten). Zur Einrichtung für Schifffahrt wäre er zu wasserarm und zur Flößerei könnten nur die Zeiten des Thauwetters und starker Regengüsse benützt werden.

Das bei Elpershofen in die Jagst einmündende Brettachflüßchen entspringt östlich des Bezirks bei Herpertshausen, Hegenau und Klosterhof aus 3 Quellen, die sich nahe bei Brettheim vereinigen und nun unter jenem Namen zuerst in westlicher, dann in südlicher Richtung dem Jagstthal in einem steinigen, bald breiten, bald engen Bette mit meist steilen mit Gesträuchen bewachsenen Ufern zu eilen. Dieses kleine Gewässer treibt in seinem kurzen Lauf 12 Mühlen, nimmt bei Kleinbrettheim den Blaubach auf, der kurz nach seinem Ursprung bei Kälberbach, bei Blaufelden und Blobach 2 Mühlen treibt; den Wiesenbach, der, bei Naicha entspringend, nachdem er Wiesenbach und Engelhardshausen berührt und seinen Lauf theils unterirdisch fortgesetzt hat, in der Nähe des letztern Orts in die Brettach einmündet, und den Seebach bei Roth am See, dann noch verschiedene andere kleinere, oft versiegende Bäche. Brücken führen über den Fluß in Hilgarthausen, Brettenfeld, Klein-Brettheim, Amlishagen, bei Beimbach und bei Liebesdorf; Stege bei Klein-Brettheim, Brettenfeld und Büchenstegen.

Von dem Tauberfluß fällt bloß der Ursprung[1] auf den Markungen Michelbach und Weickersholz und etwa eine Stunde abwärts eine ganz kurze Strecke bei der Thomasmühle in unsern Bezirk. Dieses Gewässers ist daher hier nicht zu erwähnen.

Der dem Kocher zufließende Grümbach entspringt unfern Ober-Steinach und verläßt bei Altenberg das Oberamt, um in das von Hall einzutreten. Das Bett ist voll Felsblöcken und Geschieben, im Sommer oft trocken. Die Ufer sind steil, zwischen Elzhausen und Ober-Steinach durch ein Brückchen verbunden. – Mühlen oder andere Werke sind nicht an ihm befindlich.

Der Vorbach, bei Schrotzberg entspringend, richtet seinen Lauf nordwestlich über Nieder-Stetten in das Tauberthal, verläßt den Bezirk unterhalb Nieder-Stetten nach blos 23/4 stündigem


  1. Übrigens wird häufig auch die bedeutende, in dem bayrischen Orte Wettringen entspringende, Quelle als der Ursprung der Tauber angenommen, weil die Quelle auf den Markungen Michelbach und Weickersholz oft ganz versiegt.
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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0015.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)