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am Markustage 1648 erlitt, als sie von den Schweden und zwar von dem durazenschen Regiment ganz niedergebrannt wurde mit Ausnahme des Schlosses, der Kirchthürme und 9 Häuser, worunter ein Stiftsherrnhaus. Das Königl. Staatsarchiv bewahrt ein äußerst klägliches Schreiben des damaligen ältesten Kanonikers und Pfarrers J. Christoph Herb über den jammervollen Zustand Wiesensteigs. Auch viele wichtige Dokumente giengen damals zu Grunde.

Besser ergieng es Wiesensteig im Jahr 1702 bei dem Einfall von 600 palfyschen Husaren. Das Honorar (zu 200 Dukaten) wurde von dem General Palfy nicht angenommen, die Stadt mit keiner Brandschatzung belegt, den Kanonikern, in Abwesenheit des Dekans und der Beamten sehr gnädig begegnet und Sicherheit versprochen.

Die weitere Geschichte der Stadt, namentlich im Jahr 1704–14, wo sie württembergisch war, und ihr Übergang von Baiern an Württemberg im Jahr 1806 ist oben S. 107 erzählt.



Zu den S. 266 aufgeführten merkwürdigeren Männern Wiesensteigs fügen wir hier noch nachträglich bei: Felix Jos. Lipowsky, geb. den 25. Jan. 1764, gest. zu München den 21. März 1842, k. b. Centralrath und quiescirter Archivar der Stände des Reichs, vorher seit 1788 Professor an der Militäracademie, dann Hofkriegsrathsassessor, Hofkriegsrath, Landesdirectionsrath u. s. w., Verfasser zahlreicher, die Geschichte Baierns etc. betreffender Schriften.

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_284.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)