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dem Kollegiatstift in Wiesensteig, jetzt der Krone; die Baulast des Pfarrhauses hat gleichfalls die Herrschaft. Die älteste Pfarrkirche brannte 1630 ab, die jetzige ist 1788 erbaut. Die i. J. 1706 gegründete Lorettokapelle ist seit 1803 von der Gemeinde in eine Armenwohnung umgewandelt. – Kl. Blaubeuren hatte verschiedene Besitzungen in diesem Dorfe; z. B. vom Jahr 1320 ist eine Fertigung von Heinrich Graf von Grafeneck Ritter um seine Güter zu Westerheim, welche er dem Kl. Blaubeuren zum Seelgeräthe übergibt. Wahrscheinlich ist auch unter Westheim, wo Menfried demselben Kloster im 12ten Jahrhundert einen halben Mansus schenkte (Tubingius bei Sattler Graven 2te Aufl. 4, 308) unser Westerheim gemeint.

Westerheim hatte in den Zeiten, als die Reformation in der Herrschaft Wiesensteig eingeführt wurde, einen evangelischen Pfarrer, Theodor Glaser, welcher (1565) in der Zeit der Wiedereinführung der katholischen Lehre nach Nerenstetten versetzt wurde (Veesenmeyer Sammlung von Aufsätzen S. 38).

Der Hof auf Egelsee, außerhalb Dorf-Etters, wurde erst vor einigen Jahren erbaut. Egelsee, eine kleine halbe Stunde westlich vom Orte, ist ein großer Bezirk von Mädern, Holzungen und Äckern, welche dem größten Theile nach der Gemeinde gehören. Die Brüder Hugo, Anselm und Sigiboto von Ruck (bei Blaubeuren) hatten in der zweiten Hälfte des eilften Jahrhunderts bei Egelsee, wo eine Burg stand und eine Kapelle des h. Ägidius, ein Kloster gestiftet (in Egelsee super Hohenwango in Alpibus loco, quamvis alioqui deserto et aspero, fonticulo tamen non carente. Ubi et hodierna luce quorundam haud vulgarium aedificiorum ruinae cernuntur ecclesiolaque ibidem divo Aegidio dicata in nostra usque tempora duravit, modo tamen etiam collapsa etc. schreibt Tubingius ums Jahr 1521 bei Sattler Graven a. a. O. S. 288). Noch findet man auf Egelsee Spuren von Gebäulichkeiten und die Reste einer Mauer, auch eine quadratförmige Fläche mit einer Böschung umgeben, Höfle genannt. Die Mönche übrigens, denen die

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_261.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)