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das Reich fiel und von K. Albrecht im Jahr 1304 nebst der Vogtei über Kl. Lorch dem Grafen Eberhard von Württemberg um 2000 Mark verpfändet wurde, aber schon im Jahr 1315 wieder an die Familie ihrer ursprünglichen Besitzer gelangte, jedoch blos als Reichslehen. Graf Eberhard von Württemberg überließ im genannten Jahre mit Einstimmung der Söhne K. Albrechts, Leopold und Heinrich von Österreich, das Pfand, das er an Spitzenberg und Kuchen hatte, für 3000 Pfd. Heller an Graf Ulrich von Helfenstein. (Sattler Graven 1ste Forts. 1767 S. 82.) – Bei der Theilung zwischen Ulrich d. ä. und Ulrich d. j. im Jahr 1356 fiel Spitzenberg dem ältern Bruder zu.

Nordwestlich von Spitzenberg, gegen Grünenberg hin, ragt ein bewaldeter Hügel, der von der Alp vorspringt, so daß er fast ganz von ihr getrennt scheint, genannt Hennenberg. Auf demselben stand ein Schloß, von dem man noch die Gräben sieht. Ein ausgefahrener tiefer Weg führt auf die Höhe desselben. Die Volkssage läßt hier eine prächtige Burg gestanden haben, und wegen ruchlosen Lebens der Bewohner auf einmal von der Erde versunken seyn.

Zu Kuchen bestand lange Zeit ein helfensteinischer Zoll, welcher auch dem Orte wegen nöthigen Verweilens der Fuhrleute manchen Nutzen abwarf. Im Jahr 1356 gestattete K. Karl IV. dem Grafen Ulrich von Helfenstein dem ä. und seinen Erben zu Kuchen unter Spitzenberg von jedem daselbst durchgehenden Pferde eben so viel Zoll zu nehmen, als man zu Geislingen nimmt. Im Jahr 1358 den 13. Nov. verschreibt sich Graf Ulrich d. j. für sich und seine Erben den Zoll zu Kuchen, den K. Karl IV. seinem Vetter Graf Ulrich d. ä. gegeben, den aber dieser ihm (Gr. Ulrich d. j.) zu gleichem Theil zu nehmen vergönnt hat, nicht zu nehmen, falls er oder seine Erben das seinem Vetter gethane Gemächte, die Herrschaft zu erben, widerrufen sollten. Jeder Theil soll sich an die Rechte halten, die sie jetzt haben. Seine Schwester (Schwägerin) Fr. Adelheid von Hohenlohe, seines Vetters Mutter und ihre Erben sollen von dem Zoll jährlich 60 Pfd.

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_216.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)