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den 29. August 1655 zu einem Interimsvergleich, nach welchem das Simultaneum eingeführt ward. Diesem gemäß wurde die kathol. Pfarrei nicht wieder besetzt, sondern die kath. Einwohner der Pfarrei Klein-Süßen übergeben, wobei sie auch (mit Ausnahme der Jahre 1772—1775, wo ein eigener Pfarrer in Salach saß) verblieben, bis den 13. Okt. 1798 die Pfarrei wieder besetzt wurde und bis heute besetzt blieb. Degenfeld setzte aber auch einen eigenen evang. Pfarrer hierher, der Anfangs im Dorf und dann bis zur Union mit Groß-Süßen (oben S. 278) auf Staufeneck seinen Sitz hatte. Dieser hatte auch in der Capelle im alten Schlosse, welche 1825 abgebrochen wurde, Gottesdienst zu halten. Die Capelle war dem heiligen Cyriakus und seinen Gesellen geweiht und Filial der dem Kl. Adelberg einverleibten Kirche zu Groß-Süßen; Bero von Hohenrechberg zu Staufeneck stiftete den 22. Okt. 1432 eine Caplanei in dieselbe. — Von Adelberg rührt auch noch der große Zehente des Staats von den Schloßgütern zu Staufeneck, wofür schon seit 3 Jahrhunderten ein Fixum an Frucht entrichtet wird. Die übrigen Zehenten waren stets mit der Gutsherrschaft verbunden, wogegen diese die Ortsgeistlichen und Schulmeister zu salariren hatte, wenn sie nicht, was früher (s. Anm.) geschah, die Überlassung der Zehenten an dieselben vorzog.

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_282.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)