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verlegt wurde, das ganze Oberamt; nur das Filial Wüstenhausen gehört mit seiner Mutterkirche Auenstein zum Dekanat Marbach.

Die Katholiken sind zum Theil Filialisten von Thalheim und Stockheim, und gehören mit diesen Orten zum Dekanat Neckarsulm; zum Theil sind sie Filialisten von Ludwigsburg, dessen katholische Stadtpfarrei unter dem Dekanat Stuttgart steht.

Die israelitische Gemeinde Freudenthal bildet einen Rabbinatsbezirk, zu dem auch die Israeliten in Zaberfeld, Oberamts Brackenheim, gehören.

3. Alterthümer.
A. Römische.

Die Römer, welche bekanntlich die Neckargegenden vorzugsweise bewohnt und besetzt hatten, haben auch in unserem Bezirk vielfältige Spuren hinterlassen, die von ihrem ehemaligen Aufenthalt hinlänglich Zeugniß ablegen und in dieser Beziehung den Oberamtsbezirk den interessanteren des Königreichs anreihen.

Von römischen Straßen sind bis jetzt folgende aufgefunden und als solche erkannt worden:

1) Von Eglosheim herkommend, zieht eine Römerstraße unter der Benennung „Heuweg“ (Höhweg) etwa 1/8 Stunde westlich von Groß-Ingersheim vorüber, weiter über die sog. Burg, wo römische Alterthümer entdeckt wurden (s. u.), an dem Husarenhof und dem Besigheimer Wartthurm vorbei nach Besigheim. Von hier hatte sie ihren Zug unter der Benennung „Rennweg“ nach Erligheim, Bönnigheim, Meimsheim etc.

2) Von Pleidelsheim führt eine Römerstraße unter der Benennung „Riedweg“, nach Groß-Ingersheim, Bietigheim und Metterzimmern, von da unter der Benennung „Sträßle“ nach Rechentshofen und auf den Rücken des Strombergs zwischen der Metter und dem Kirbach.

3) Von der römischen Niederlassung bei Marbach führte eine römische Heerstraße, welche gegenwärtig noch die alte Heerstraße und der alte Postweg genannt wird, östlich an Mundelsheim und westlich an Ottmarsheim vorüber, zu der römischen Niederlassung, welche bei Gemmrigheim gestanden hat, und nach Kirchheim, Meimsheim auf den Heuchelberg etc. Von ihr geht bei der Mundelsheimer Ziegelhütte ein Römerweg ab und führt an dem Itzinger Hof vorbei, in die von Groß-Bottwar herkommende „alte Heerstraße“, welche auf den Rücken zwischen dem Neckar und der Schotzach fort nach Horkheim und Böckingen zieht.

4) Von Bietigheim lief ein Römerweg, auf dem theilweise die

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0085.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)