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Stande, durch eigene Zucht nicht nur das Ortsbedürfniß zu befriedigen, sondern auch noch ziemlich viele Ferkel nach Außen zu verkaufen. Die bedeutendste Schweinezucht hat Lauffen. Die Zahl der am 1. Januar 1850 im Bezirk vorhandenen Schweine betrug 3143, unter denen sich 368 Zuchtschweine befanden.

Die Ziegenzucht wird meist nur von Unbemittelten, der Milch wegen, betrieben; im Januar 1850 hat die Zahl der Ziegen 516 betragen.

Die Bienenzucht ist unbedeutend und überdieß an mehreren Orten noch im Abnehmen begriffen. Die höchste Zahl der Stöcke beträgt in einer Gemeinde 60–70. Der Honig und das Wachs bleibt in den Orten selbst. Im Januar 1850 wurden 818 Stöcke gezählt.

Geflügel, als: Hühner, Enten und Gänse, werden meist nur für den eigenen Bedarf gezüchtet; die Orte Gemmrigheim, Hessigheim, Lauffen und Schotzach treiben einigen Handel, besonders mit Gänsen nach Heilbronn und Ludwigsburg.

d. Jagd und Fischerei.

Die Jagd war im Bezirk nie von großer Bedeutung und ist in Folge des Jagdgesetzes vom 17. August 1849 ganz herunter gekommen, vermöge dessen die Jagdberechtigung dem Eigenthümer des Grund- und Bodens zugesprochen, und deren Ausübung den Gemeinden überlassen ist, so weit nicht der Inhaber eines zusammenhängenden Grundbesitzes von mehr als 50 Morgen die Jagd auf solchem Besitzthum selbstständig ausüben will. Mit Ausnahme der von der Staatsfinanz- und der Hofdomainen-Verwaltung mehrjährig verpachteten Jagden, werden die übrigen von Seiten der Gemeinden auf ihren Markungen gewöhnlich an einzelne gesetzlich dazu befähigte Personen überlassen.

Das wilde Schwein, welches namentlich in den zusammenhängenden Waldungen des Strombergs früher keine Seltenheit war, ist langst ausgerottet; ebenso ging das Edel- und Damwild in neuerer Zeit ganz ab. Das Reh zeigt sich zuweilen noch; auch der sonst so häufigen Hasen werden es immer weniger.

Von sogenanntem Raubzeug kommen vor: der Fuchs, der Stein- und Edelmarder, der Iltis, selten die wilde Katze (Kuder), der Dachs und der Fischotter.

Auf den Feldern trifft man noch das Feldhuhn und die Wachtel; Schnepfen zeigen sich auf ihren Wanderungen im Früh- und Spätjahr. Wilde Enten, Blaßenten, Wasserhühner, welche früher im See bei Lauffen in großer Anzahl heimisch waren, fallen zuweilen noch in den

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0059.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)