Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

23,34% ausmacht, oder sich verhält wie 1 : 4,28, somit noch viel stärker war, als in den frühern Decennien, wobei dem Oberamt Backnang in der Regel nur die beiden angrenzenden Oberamtsbezirke Gaildorf und Welzheim mit einer relativ noch größern Anzahl unehelicher Kinder vorangiengen. Auch nach den Zusammenstellungen über die neuern Jahrgänge ist das Verhältniß beinahe dasselbe geblieben. Die Zahl der unehelich Geborenen betrug nämlich in Prozenten sämtlicher Geborenen:

von 1862–63       24,67 %
  "   1863–64 25,64 "
  "   1864–65 22,84 "
  "   1865–66 23,09"
  "   1866–67 23,39"
  "   1867–68 21,40 "
  "   1868–69 20,19 "

also durchschnittlich jährlich 23,03 %, oder verhielt sich zur Zahl sämtlicher Geborenen wie 1 : 4,34.

Vergleicht man dagegen die Zahl der unehelich Geborenen mit der Zahl der unverheiratheten weiblichen Personen über 14 Jahren, wie folgt:

Zahl der unverheiratheten weib- 
lichen Personen über 14 Jahr
im Jahr
Zahl der
unehelich
Geborenen
 Auf 100 unverheirathete weibliche
 Personen über 14 Jahren kommen
 unehelich Geborene
1861      5903  326 5,52 
1864      5685  361 6,35 
1865      5470  307 5,61 

so zeigt sich im neuesten Stand von 1867 nur gegenüber von 1864, nicht aber gegen 1861, eine Abnahme.

Was das Geschlecht der Geborenen anbelangt, so kommen auf 100 weiblich Geborene männlich Geborene:

in der Periode      in Württemberg      im Neckarkreis      im O.A. Backnang      O.Z.
1842–52 106,28 106,33 105,55 43
sodann nach den Aufnahmen des Medicinalcollegiums:
1. Juli      in Württemberg      im Neckarkreis      im O.A. Backnang      O.Z.
1846–56 106,31 105,67 103,79 56
Ferner kommen auf 100 ehelich weiblich Geborene ehelich männlich Geborene:
in der Periode      in Württemberg      im Neckarkreis      im O.A. Backnang      O.Z.
1842–52 106,51 106,53 107,03 31
auf 100 unehelich weiblich Geborene unehelich männlich Geborene:
1842–52 104,57 104,61 97,11 56.

Bekanntlich ist von verschiedenen Seiten der Satz aufgestellt worden, daß das Überwiegen des männlichen Geschlechts bei der Zahl der Geborenen davon herrühre, daß der Vater in der Regel älter sei, als die Mutter. Wenn angenommen werden könnte, was

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 044. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/44&oldid=- (Version vom 1.8.2018)