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Von den Halmfrüchten wird vorherrschend Dinkel gebaut, dann Haber, Weizen, Gerste und Einkorn.

Von Brach- und Handelsgewächsen pflanzt man für den eigenen Bedarf Kartoffeln, Angersen, Futterkräuter (dreiblätterigen Klee, Esparsette, Wicken), Welschkorn, Reps, Mohn, Flachs, Hanf und in neuerer Zeit Hopfen. Von den Getreidefrüchten können nur etwa 50 Scheffel Dinkel nach außen abgesetzt werden.

Der Wiesenbau liefert ein gutes Futter, das zum Theil auch auswärts abgesetzt wird. Die Wiesen sind 1–2mähdig und haben keine Wässerung.

Der Weinbau ist nicht ausgedehnt und wird in der gewöhnlichen Art betrieben; 2860 Stöcke, die den Winter über bezogen werden, kommen auf den Morgen; man baut hauptsächlich Silvaner und Drollinger, die besten Lagen sind die „am Berg“. Der Preis eines Eimers bewegte sich in den letzten 10 Jahren von 15–80 fl. Der Wein wird nach verschiedenen Gegenden abgesetzt.

Die sehr bedeutende, noch im Zunehmen begriffene Obstzucht beschäftigt sich mit den meisten Kern- und Steinobstsorten und erlaubt in günstigen Jahrgängen einen sehr beträchtlichen Verkauf nach außen.

Die Weide wird nicht befahren und nur die vorhandenen 3–4 Morgen Allmanden sind um 18 fl. jährlich verpachtet.

Pferde sind im Ort nicht vorhanden, dagegen ist die Rindviehzucht (Simmenthaler Race) in gutem Zustand und wird durch einen Zuchtstier von gleicher Race nachgezüchtet. Viehhandel und Viehmastung werden wenig getrieben.

Die Fischerei ist nicht von Bedeutung, das Fischrecht in den hiesigen Bächen hat der Staat, der es verpachtet. – Forellen kommen vor, auch Steinkrebse.

Stiftungen bestehen keine.

Das Dorf gehörte nach dem Lagerbuch von 1528 mit aller Obrigkeit und Herrlichkeit dem Fürstenthum Württemberg, auch mit dem Stab und in das Gericht gen Backnang (Reyscher Statutarrechte 128). Der große und kleine Frucht- sowie der Weinzehente stund dem Stift Backnang zu (Lagerbuch von 1568/9).


Cottenweiler, mit Viehhaus,

Gemeinde III. Kl. mit 281 Einw., wor. 1 Kath; – Dorf, Filial von Unter-Weissach. 5/4 Stunden südöstlich von der Oberamtsstadt. Die Kath. sind nach Ebersberg eingepfarrt.

Der hübsche, von Obstbäumen und schlanken Pappeln belebte Weiler liegt an den beiden sanftgeneigten Abhängen des nordwärts ziehenden Heutensbachthälchens und besteht aus meist kleinen Häusern, aus denen nur einige stattliche Bauernwohnungen hervorragen. In

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/166&oldid=- (Version vom 1.8.2018)