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Die Weide wird mit etwa 300 Stück Schafen, welche einzelnen Bürgern gehören, beschlagen; der Schafweidepacht und die Pferchnutzung trägt der Gemeinde gegen 500 fl. jährlich ein.

Östlich vom Ort, auf dem sog. Käpelessteig, stand eine Kapelle, von der man noch Grundreste findet und in der Nähe derselben kommt die Benennung „Todtenbäumle“ vor. Dem Gasthaus zum Hirsch gegenüber soll ein Schloß gestanden seyn, von dem noch eine Erhöhung sichtbar ist.

Das über die Markung gegen Glatt ziehende sog. Sträßle ist eine Römerstraße, die an manchen Stellen noch die wallartige Anlage und Spuren des Pflasters zeigt.

Dahin gestellt bleibt, ob das im Jahr 782 vorkommende Metzesteten des Kloster Lorscher Codex (Nr. 3305) unser Dürrenmettstetten ist, oder Grünmettstetten (OA. Horb).

Der Ort gehörte den Grafen von Sulz; Graf Hermann verkaufte dem Kl. Alpirsbach im Jahre 1278 hiesige Güter (in villa Turremezstetten) an das Kl. Alpirsbach. Zeitweilig waren Mitbesitzer an dem Ort, die Herren von Lichtenfels, von denen Hermann (gesessen zu Opfingen im Breisgau) mit seiner Gemahlin Agathe, geb. Truchseßin von Waldeck mit ihrem Sohne Caspar am 6. Juni 1438 die Hälfte davon für 309 fl. rhein. ebendahin veräußerten. Weitere lichtenfelsische Güter in Dürrenmettstetten kamen an die Herren von Neuneck, denen das mehrgenannte Kloster 1497 einzelne Güter, 1512 Zehnten abkaufte. Das Landbuch von 1623 sagt: Dürrenmettstetten ist mit den Herren von Neuneck theilbar; ihnen gehört, was unterhalb der Wette liegt, was oberhalb, dem Kloster Alpirsbach. Der Neuneckische Antheil „das obere Dorf“ kam an die Abtei Muri im Anfang des vorigen Jahrhunderts (Leu, Schweiz. Lex. 13, 478) und blieb katholisch.

Der Ort steuerte bis 1806 zum Rittercanton Neckarschwarzwald.

Die Reformation brachte den Antheil des Kl. Alpirsbach, d. h. „das untere Dorf“, an Württemberg und gleichfalls dahin der Reichsdeputationsreceß von 1802 §. 6. den Antheil des Kl. Muri. Letzterer wurde im Jahr 1803 auf 170 Einwohner und 1000 fl. Einkünfte angegeben.


Fürnsaal,

Gemeinde III. Klasse mit 275 Einw. wor. 2 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Leinstetten eingepfarrt.

Der nicht große, uneben angelegte, jedoch freundliche, ziemlich reinlich gehaltene Ort liegt 21/2 Stunden westlich von der Oberamtsstadt

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/180&oldid=- (Version vom 1.8.2018)