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und die durchschnittliche Erhebung derselben beträgt etwa 2200′ über dem Meere.

2) Die in der Mitte des Bezirks gelegene Partie bildet ein Flachland, das von dem Neckarthale quer durchzogen wird; sie besteht aus dem Hauptmuschelkalk, der hier von der Lettenkohlengruppe und theilweise von dem Diluviallehm überlagert wird, während die unteren Schichten des Muschelkalks hier nicht mehr zu Tage gehen. In Folge der dem Hauptmuschelkalk zukommenden Bedeckung ändert sich die sonst dem Muschelkalk eigenthümliche kuppenreiche Hochebene in ein welliges Flachland mit sanften Rücken, zwischen denen leicht eingefurchte Mulden und Thälchen hinziehen. Auch das Neckarthal zeigt hier einen ganz andern Charakter als die Thäler der vorhergehenden Partie, indem die Thalgehänge nicht terrassenförmig, sondern ununterbrochen steil und gleich ansteigend auftreten. Diese größtentheils für den Feldbau benützte Partie ist die fruchtbarste des Bezirks und erhebt sich durchschnittlich 1700′ über die Meeresfläche.

3) Die Partie des Keupers, welche sich südöstlich von der eben beschriebenen Partie erhebt und größtentheils dem Waldbau dient; sie bildet einen von Thälern und Schluchten vielfältig durchfurchten Höhenzug, der aus schmalen Höhenrücken besteht, von denen sich die Abhänge je nach den verschiedenen Schichten dieser Formation terrassenförmig und ziemlich steil bis zu den schmalen Thalebenen abstufen; überdieß sind die Abhänge von einer Menge Schluchten unterbrochen, zwischen denen sich wohlgerundete Vorsprünge gebildet haben.

4) Die im Südosten des Bezirks gelegene Liaspartie bei Rosenfeld, Bickelsberg, Leidringen, Binsdorf etc. besteht aus einer kuppenarmen, leicht gegen Osten geneigten Hochebene, welche durchgängig für den Feldbau benützt wird. Flache, langgestreckte Rücken, zwischen denen leicht eingefurchte Mulden hinziehen, charakterisiren diese Gegend, welche überdieß die am höchsten gelegene des Bezirks ist und sich im Durchschnitt gegen 2300′ über das Meer erhebt. Diese Hochfläche bricht ringsum mit einer stark markirten Terrasse (Halde) gegen die Partie des Keupers ab; die in die Hochfläche einschneidenden Thäler beginnen mit spitzen, scharf eingeschnittenen Rinnen, die sich bald zu engen Thälchen ausbilden und gegen unten allmälig in die Keuperformation eingreifen. Über die Liaskalkebene erhebt sich im südöstlichen Theil noch ein mäßiger Höhenzug (der kleine Heuberg), der aus den oberen Schichten des schwarzen Juras besteht und die unfruchtbarste Gegend des Bezirks bildet, während die Liaskalkebene zu den fruchtbarsten Partien desselben gehört.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 005. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/005&oldid=- (Version vom 1.8.2018)