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Zehnten und andere Gefälle besaßen die Klöster Herrenalb (1302 Mone, Zeitschr. 5, 218. 331) und Frauenalb. Die geistliche Verwaltung in Pforzheim hatte Güter und Zinse, welche Herzog Christoph durch den Tauschvertrag mit Baden vom J. 1565 erwarb (Sattler, Herz. 4, 216). Im Staatsvertrag vom 16. April 1807 aber vertauschte Württemberg an Baden die Steuer und andere Gefälle von den auf Dietlinger Markung gelegenen Birkenfelder Gütern gegen andere Einkünfte.

Birkenfeld war Filial von Brözingen. Den 21. Febr. 1395 verkündigte der Pfarrer von Brözingen, er habe der Gemeinde Brözingen auf ihre inständigen Bitten erlaubt, von ihrem und des Heiligen Gut in Birkenfeld eine Messe aufzurichten, ungeachtet ihm die Frühmesse in der Capelle daselbst bisher zuständig gewesen (Kausler 160). Im Jahr 1490 aber stifteten Johann von Haslach und seine Gattin Margarethe, verbürgert zu Nürnberg, die Pfarrei in B.; sie behielten ihrer Familie das Präsentationsrecht vor und diese ernannte 1520 den M. Johann Frank zum Pfarrer (Crusius Paralip. 39). Später kam der Pfarrsatz an Württemberg, wie er auch heut zu Tage der Krone zusteht.

In Folge der Drangsale des 30jährigen Kriegs war Birkenfeld von 1633–57 Filial von Gräfenhausen.


Calmbach[1],
Gemeinde II. Kl., Pfarrdorf, mit Äulens-Sägmühle, Böhmlens-Sägmühle, Spiesfeld, Weiler, Ziegelhütte und Zimmer-Sägmühle, 1680 Einw., worunter 2 Kath., Ev. Pfarrei.


Das Pfarrdorf Calmbach, 21/4 Stunde südlich von der Oberamtsstadt und 1 Stunde nordöstlich von Wildbad, ist der Sitz eines Revierförsters, und der Floßinspection, für das ganze Flußgebiet der Enz und Nagold, auch besteht hier eine Postexpedition.

An der Vereinigung der großen Enz, der kleinen Enz und des Calmbächles hat in einer anmuthigen, wiesenreichen tief eingeschnittenen Thalweitung der ansehnliche, freundliche Ort eine reizende Lage, die den Zutritt der Sonnenstrahlen mehr gestattet, als an manchen anderen Punkten der Schwarzwaldthäler. In diese liebliche, mit hohen, bewaldeten Bergen (Meistern, Eiberg, Hengstberg, Kälbling und Heimenhardt) umgebene Thalweitung und deren Seiteneinschnitte hinein, hat sich an den frischen, fleißigen Gebirgsgewässern das Dorf gelagert, welches in drei ungleiche


  1. Eifert, Pfarrer, Nachrichten zur Geschichte von Calmbach und Höfen. Calmbach 1850. 8.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_128.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)