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(Carex Leucoglochin) am wilden See, der weiße Huflattich (Tussilago alba), der feinblättrige Lein (Linum tenuifolium), die Acker-Vogelmilch (Ornithogalum arvense), die kelchfrüchtige Liliensimse (Tofieldia calyculata), die gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis), die feinblättrige Bärwurz (Meum athamanticum), das liegende Johanniskraut (Hypericum humifusum), das Springkraut (Impatiens noli me tangere), das dreifarbige Veilchen (Viola tricolor), das Hainkreuzkraut (Senecio nemorensis) am wilden See, das Heilkraut (Jasione montana) fast überall.

Von Gift- und Arzneipflanzen finden sich: der purpurne Fingerhut (Digitalis purpurea) allgemein, die Tollkirsche (Atropa Belladonna), die stinkende Nießwurz (Helleborus foetidus) im nördlichen Theil des Bezirks auf Wellenkalk, der gefleckte Schierling (Conium maculatum) selten, das Bittersüß (Solanum Dulcamara), der schwarze Nachtschatten (S. nigrum), der Giftlolch (Lolium temulentum), das gemeine Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), der gelbe Enzian (Gentiana lutea) auf hochgelegenen Stellen, der Fieberklee (Menyanthes trifoliata), das Tausendguldenkraut (Erythraea Centaurium), der edle Gamander (Teucrium Chamaedrys), der ächte Ehrenpreis (Veronica officinalis), der Sauerklee (Oxalis Acetosella) ganz allgemein und wurde früher häufig für Sauerkleesalzfabriken gesammelt, das kriechende Queckengras (Triticum repens), der heilsame Baldrian (Valeriana officinalis), die bittere Kreuzblume (Polygala amara), die Wollblume (Verbascum Thapsus) im nördlichen Theil des Bezirks, der Attich (Sambucus Ebulus), die Ackerkamille (Matricaria Chamomilla) u. s. w.

Von eßbaren Beeren sind es hauptsächlich die Heidelbeere, Himbeere, Preisselbeere, Erdbeere und Brombeere, welche in großer Menge gesammelt und theils roh oder gekocht verspeist, theils verkauft werden; aus den Heidelbeeren, zuweilen auch aus den Himbeeren wird Branntwein gebrannt, der einen besondern Handelsartikel für die Bezirksbewohner bildet.

An blüthenlosen (kryptogamischen) Gewächsen ist der Bezirk sehr reich und aus der dichten, den beschatteten, feuchten Waldboden überziehenden Moosdecke wachsen in großer Üppigkeit die schönsten, zum Theil sehr seltene Farren empor, wie der Königsfarren (Osmunda regalis) bei Wildbad, leider in neuerer Zeit nicht mehr gefunden, die Tüpfelfarrn (Polypodium vulgare, Phegopteris und P. alpestre), der Schildfarrn (Aspidium aculeatum), die Mondfarrn (Polystichum Oreoptris bei Wildbad und Dobel, P. Filix mas, P. cristatum bei Wildbad, P. spinulosum), die Streifenfarrn

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 033. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_033.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)