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14. Jahrhunderts. Im Anfang des 15. Jahrhunderts waren Melchior und Hans Deutschordensritter und Georg Andreas Johanniterordenscomthur in Rohrdorf. Jakob war 1488 Mitglied des schwäbischen Bundes (Datt 280).

Württemberg hatte Obrigkeit, Frevel und Bußen in Unter-Schwandorf; die Kechler machten ihm diese streitig. Ein Vergleich von 1516 machte jedoch den Spänen ein Ende dadurch, daß Hans Kechler d. j. Frevel und Buße, welche er jetzt verwilligt erhielt und seinen ganzen Besitz in und um Schwandorf (aufgeführt bei Lünig R.A. 12, 153) an Württemberg zu Lehen auftrug; nach Aussterben des Mannsstamms sollten die Töchter belehnt werden, dabei aber einen Wappengenossen als Träger aufstellen.

Hans Caspar v. K. († 1575 als württemb. Oberhofmarschall) machte sich durch seinen Eifer für die Reformation bemerklich. Von drei Frauen hinterließ er sieben Söhne, deren jedem der Taufname Johann beigelegt wurde. Der zweite derselben, Johann Caspar, wurde durch seinen mit Agnes von Frauenberg erzeugten Sohn Melchior Stammhalter der Familie (Cast, Adelsb. 243).

Die gegenwärtigen Besitzer des Lehenguts sind Frhr. Victor Gustav Ernst Karl Christoph und Frhr. Emil Karl Aug. Christian, beide in württemb. Militärdiensten.


Unter-Thalheim.
mit Käppele am Hochsträß,
Gemeinde III. Kl. mit 754 Einw. worunter 14 Evang., a. Unter-Thalheim, Pfarrdorf, b. Käppele am Hochsträß, Haus. – Kath. Pfarrei; die Evang. sind nach Hochdorf O.A. Horb eingepfarrt.


Der 1/4 Stunde lange, meist aus kleinen Häusern bestehende Ort, liegt 2 Stunden südwestlich von der Oberamtsstadt, in dem freundlichen Steinach-Thale, in welchem er, mit Ausnahme einiger Wohnungen, auf der linken Seite des Flusses größtentheils an die unteren Thalgehänge uneben hingebaut ist.

Die in der Mitte des Orts erhöht gelegene ansehnliche Pfarrkirche wurde im Jahr 1833/34 mit einem Beitrag des Staats im modernen Rundbogenstyl neu erbaut; sie trägt auf der westlichen Giebelseite ein einfaches Thürmchen (Dachreiter), in welchem 2 Glocken hängen, von denen die eine im Jahr 1695 gegossen wurde, die andere aber von sehr hohem Alter ist und eine nicht zu entziffernde Umschrift trägt. Das weiß getünchte Innere der Kirche ist geräumig,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_240.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)