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Ferkel von Außen bezogen und theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf gemästet.

Das Schafhaus, welches im Thale unterhalb des Dorfs steht, ist Eigenthum des Freiherrn v. Mönch.

Die Bienenzucht ist von einigem Belang.

Oberhalb des Dorfs auf der rechten Seite der Waldach soll eine Kapelle gestanden seyn; man findet daselbst zuweilen Mauerwerk und die Stelle wird noch zu St. Antoni genannt.

Bevor das gegenwärtige Dorf entstand, muß hier ein Ort mit Kirche gestanden, jedoch wieder abgegangen sein, denn im Jahr 1543 den 25. Juni verkaufte die Stadt Zürich das Lehen über die Pfarre Unter-Schwandorf, mit andern Gütern und Rechten, welche die Abtei Stein am Rhein besessen hatte, an Württemberg (Scheffers chronol. Gesch. S. 105).

Unter–Schwandorf wird lange Zeit von Ober-Schwandorf nicht unterschieden, so daß das bei letzterem berührte Geschichtliche auch hieher gilt.

Wie die Herrschaft Nagold ihre Besitzer, so wechselte zugleich der hiesige Adel seine Dienstherren, welches also zuerst die Pfalzgrafen von Tübingen, später die Grafen von Hohenberg, endlich die Grafen, Herzoge, Könige von Württemberg wurden. Die Ritter von Schwandorf nannten und nennen sich „die Kechler“, später einfach Kechler, jetzt Freiherrn von Kechler. Ihr Wappen ist ein vorwärts gekrümmter goldner Karpfen in rothem Felde.

Untersch. sammt Zugehörungen mit der niedern Jurisdiction war altwürttembergisches Weiberlehen, während der weitere Besitz der Kechler, Ober- und Unter-Thalheim, ursprünglich östreichisches Lehen von der Grafschaft Hohenberg war.

Ehmals zur Ritterschaft Cantons Neckarschwarzwald gehörend, kam Unter-Schwandorf 1805 unter württemb. Staatshoheit.

Conradus miles de Swaindorf ist im Jahr 1270 Zeuge Graf Burkards von Nagold (Schmid, Grafen v. Hohenberg, Urkd. 36.). Nach ihm erscheinen Diemo miles dictus Kächeller (1283 Zeuge der Pfalzgrafen Otto und Ludwig Gebrüder von Tübingen; 1285 herr Dieme, der Keckheler. Schmid, Grafen von Hohenberg, Urkd. 75) und Craft und Markward Kecheler und ihr Brudersson Diemo (ebd. 94). Im 14. Jahrh. nannten sich Hugo und Albrecht „von Rüdenberg“, der Burg bei Crespach (O.A. Freudenstadt), welche sie damals besaßen. Der Name Diemo verpflanzte sich noch bis in’s 15. Jahrhundert herunter. „Benz“ als Taufname erscheint in der Mitte des 14. und 15. Jahrhunderts, Konrad in der 2. Hälfte des

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_239.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)