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Die Schweinezucht ist unbedeutend und die meisten Ferkel müssen von Außen bezogen werden.

Die Bienenzucht wird in mittelmäßiger Ausdehnung betrieben.

Die Gemeinde besitzt 1100 Morgen meist aus Nadelhölzern bestehende Waldungen, die jährlich 6–700 Klafter abwerfen; jeder Bürger hat ein Klafter Holz anzusprechen, das er gegenwärtig zur Hälfte in natura und zur Hälfte in Geld bezieht. Der übrige Theil des Holzes wird verkauft und mit dem Erlös der Gemeindeschaden gedeckt.

An Gemeindegütern sind 40 Morgen vorhanden, welche zu Gunsten der Gemeindekasse um 250 fl. jährlich verpachtet sind.

Im Jahr 1818 erhielt der Ort, dessen Jahrmarkt schon viele Jahre abgegangen war, das Recht alljährlich 2 Vieh-, Flachs- und Krämermärkte abzuhalten.

H. war eine gräflich hohenbergische Stadt. Am 27. Febr. 1349 verschrieb Graf Otto von Hohenberg auf dieselbe seiner Gemahlin Kunigunde, Tochter des Grafen Rudolf von Wertheim 2000 fl. Morgengabe und 3000 fl. Zugeld mit Genehmigung seines Bruders Burkhard Grafen von Hohenberg (Aschbach, Grafen von Wertheim 2, 114). Von Graf Otto von Hohenberg kam sie nebst Kirchensatz und Fronhof – zugleich mit Nagold – den 23. Juni 1363 durch Kauf an die Herrschaft Württemberg. Schon 1321 hatte Graf Eberhard die Burg von dem Grafen Burgin von Hohenberg zum Pfand gehabt (Sattler G. 2, 100).

Auf hiesiger Burg (s. oben) saß ein hohenbergisches Dienstmannengeschlecht. Es kommen vor: Waltherus de Heitirbach 1099 in dem Stiftungsbrief des Kl. Alpirsbach (Wirt. Urk-Buch 1, 316), Volmar 1228 (Mone Zeitschrift 3, 112), Dietrich als Zeuge des Pfalzgrafen Rudolf von Tübingen 1228 (Wenck, Hess. Landesgeschichte 2. Urk. 146), Albert und Etecho in einer Urk. des Kl. Kirchberg von 1237 (über einen Eticho s. auch Stälin Wirt. Gesch. 2, 576), Berthold 1244 (Mone a. a. O. 3, 124), Wolfram 1259 (Schmid Pfalzgr. v. Tüb. 174), Wernher 1268 u. a. m. Manche dieser Namen wiederholen sich zum Theil öfters. Noch 1361–1384 kommt vor ein Volmar.

Nach dem Aussterben des Geschlechts fiel die Burg an Württemberg zurück. Im Jahr 1413 erlaubte Graf Eberhard, das Schloß in H., das so verdorben ist, daß nur noch das Gemäuer übrig, – Benzen dem Vögelin von Bösingen wiederherzustellen, doch soll er der Herrschaft und der Stadt mit Diensten, Zinsen und anderem

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_189.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)