Georg Nikolaus Bärmann: Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel | |
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die Sonne ihres Ruhmes über die deutschen Bühnenbreter leuchten lassen. Der beglaubigte Spruch: „Les beaux-Esprits se rencontrent“, schließt meinen Kiel von der Gesellschaft jener erleuchteten Federn aus. Aber es geschieht mir Recht! Warum wollte ich berühmt werden, wie sie? Warum wollte ich neben ihnen glänzen? vielleicht gar sie verdunkeln? [1] Warum wollte ich neunhundert neun und neunzig Mal in Einem Male erscheinen? und das ohne ein französisches Original dabei zu benutzen? Frevel ohne Gleichen, der die nachdrücklichste Zurechtweisung verdient – – Aber bin ich nicht schon genug gestraft, da ich meine strahlenden Vorbilder nicht erreichte? [2] Gewiß! Ich fühle es: Verschmachten werd’ ich in der Nacht der Vergessenheit, während „ihr Universalgenie von einem Pole zum andern fliegt.“
- Schrieb’s mit wehmüthigem Herzen
- zu Hamburg
- an meinem Namenstage
- d. 2. März 1828.
- Simplicius,
- der freien Künste Magister.
Georg Nikolaus Bärmann: Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel. Gebrüder Schumann, Zwickau 1829, Seite XXVII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neunhundert_neun_und_neunzig_und_noch_etliche_Almanachs-Lustspiele_durch_den_W%C3%BCrfel_(Reprint_1972).pdf/29&oldid=- (Version vom 28.2.2024)